Hamburg. Im Geschäft mit größeren Firmenkunden verzeichnete die Deutsche Bank hingegen ein Wachstum von gut zehn Prozent.
Die Deutsche Bank hat im vergangenen Jahr in Hamburg zwar deutlich mehr Geschäft gemacht. Doch die Zahl der Privat- und Firmenkunden – das sind Selbstständige und kleinere Mittelständler – nahm im Vergleich zum Vorjahr um 10.000 auf nunmehr 292.000 ab. „Es ist nicht unser Anspruch, der Billigste in der Branche zu sein“, sagte Stefan Knoll, Leiter Privatkunden in der Region Nord mit Blick auf Werbeangebote von Konkurrenten. „Uns bestätigt außerdem die Tatsache, dass in den vergangenen zwölf bis 18 Monaten manche Wettbewerber von Gratiskonten wieder abgerückt sind.“
Seit einigen Wochen ist allerdings auch die Deutsche Bank mit aggressiven Konditionen am Markt aktiv: Für Neukunden gibt es 0,75 Prozent auf eine Einlage für sechs Monate. Damit habe man „große Aufmerksamkeit“ erregt und verzeichne starke Zuwächse, so Knoll.
Aktienkurseinbruch hat Spuren hinterlassen
Doch trotz des Niedrigzinsumfelds konnte das Institut schon 2018 einen Rekord im Einlagengeschäft erzielen: In Hamburg zogen die Kundeneinlagen um 16,8 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro an. Hohe Zuflüsse von gut einer Milliarde Euro habe der „Zinsmarkt“ verzeichnet, auf dem die Deutsche Bank Festgeldanlagen anderer Banken auf einer eigenen digitalen Plattform anbietet. Dort finden sich unter anderem Offerten der französischen MyMoney Bank, aber auch der Hamburg Commercial Bank (früher: HSH Nordbank). Sie zahlt zum Beispiel 0,65 Prozent Zinsen für ein Jahr.
Der Aktienkurseinbruch gegen Ende 2018 hat nach Angaben von Knoll auch bei Hamburger Kunden seine Spuren hinterlassen: Das Depotvolumen schrumpfte um 10,5 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Dafür gab es ein Plus von 4,5 Prozent beim Darlehensvolumen (Baufinanzierung und Konsumentenkredite) auf 3,8 Milliarden Euro. Leider limitiere in Hamburg der Mangel an Flächen für den Wohnungsneubau den Markt. Im Geschäft mit größeren Firmenkunden verzeichnete die Deutsche Bank hingegen ein Wachstum von gut zehn Prozent, ihre Zahl legte in der Region Nord um zehn Prozent auf 55.000 zu.