Hamburg. Baufinanzierungen und Einlagen sorgen dennoch für Wachstum in Hamburg. Weitere Kundenabgänge werden nicht erwartet.
Auf den ersten Blick laufen die Geschäfte bei der Deutschen Bank in Hamburg wieder gut. Nach tiefgreifender Neuausrichtung mit etwa einem Drittel weniger Filialen geht es bei wesentlichen Kennzahlen wieder nach oben. Im vergangenen Jahr stieg das Geschäftsvolumen um zehn Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Darunter werden fast alle Bankgeschäfte von Einlagen über Wertpapieranlagen bis zu Krediten subsumiert.
Das Neugeschäft an Baufinanzierungen kletterte um zwei Prozent auf 356 Millionen Euro. Die Spareinlagen stiegen in Hamburg um satte 14 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Doch in einem Punkt ging es bergab: Das Institut verlor Kunden.
Die Bank räumt ein, aufgrund der Umstrukturierung Kunden verloren zu haben. In der Hansestadt wurden 2017 302.000 Privat- und Firmenkunden betreut. Das sind 8000 Kunden oder zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Mit der Integration der Postbank in die Deutsche Bank gibt es derzeit eine weitere Baustelle. „Doch wir erwarten nicht, dass es deshalb zu Kundenabgängen kommen wird“, sagt Stefan Knoll, Mitglied der Geschäftsleitung in der Region Nord.
Für Kunden soll sich nichts verändern
Die Integration spiele sich vor allem bei der IT und der Verwaltungsebene ab. „Für die Kunden ergeben sich daraus keine Veränderungen“, sagt Cornel Wisskirchen, Sprecher der regionalen Geschäftsleitung. „Wir werden weiterhin unter zwei Marken auftreten und jede hat ihr eigenes Profil.“ Zu einem möglichen Personalabbau durch die Integration gab es keine Angaben. „Es gibt nichts mitzuteilen, weil noch nichts verhandelt ist“, sagt Wisskirchen.
Noch immer gibt es eine große Zurückhaltung gegenüber Aktienanlagen. „Die Aktienmärkte sind in den vergangenen Jahren zwar schon sehr gut gelaufen, aber der Anstieg war weniger steil als in vorangegangenen Boom-Phasen“, sagt Knoll. „Wir sehen daher noch Luft für einen Kursanstieg und halten an unserem Jahresendziel für den Deutschen Aktienindex (DAX) von 14.100 Punkten fest“, so Knoll. Das wäre ein Wertzuwachs von zwölf Prozent zum aktuellem Stand. Aber die Turbulenzen an den Börsen würden heftiger werden.
Ein Drittel der 20 Filialen modernisiert
Inzwischen wurde ein Drittel der 20 Filialen in Hamburg modernisiert. Dabei kommt die Bank nur schleppend voran. Die Umgestaltung des Pilotprojekts am Adolphsplatz erfolgte bereits 2013. In diesem Jahr wird nur die Filiale in Bergedorf modernisiert. Sie bezieht ein neues Quartier in einem Geschäftshaus nahe des Bahnhofes. „Wir lassen uns deshalb Zeit, weil nicht jeder Filialstandort optimal ist“, sagt Knoll. „Wir warten dann ab, bis ein Umzug möglich ist.“ Pro Standort werden bis zu 1,5 Millionen Euro in die Modernisierung investiert.