Hamburg. Der Hamburger Modekonzern hatte Bonita erst 2012 erworben, doch der Wert der Marke müsse „in voller Höhe abgeschrieben werden“.
Tom Tailor trennt sich von seinem Verlustbringer Bonita. Der Hamburger Modekonzern hat das Tochterunternehmen am Mittwoch an die niederländische Holding Victory & Dreams International verkauft. Zum Preis machte Tom Tailor in der Mitteilung keine Angaben. Das Geschäft muss noch kartellrechtlich genehmigt werden.
„Der Verkauf von Bonita ist ein wichtiger Schritt für die Tom Tailor Group. Wir schaffen damit klare Verhältnisse, setzen Kapazitäten frei und können uns künftig voll auf das profitable Wachstum der Kernmarke Tom Tailor konzentrieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende Heiko Schäfer. Tom Tailor sei „nicht der ideale Eigentümer“ für Bonita gewesen.
Tom Tailor hatte die Marke, die auf Mode für Frauen ab 50 spezialisiert ist. erst 2012 erworben. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres hatte Bonita einen Umsatz von 172,1 Millionen Euro gemacht und damit 28,1 Prozent zum Gesamtumsatz der Gruppe beigetragen. Allerdings beliefen sich die Verluste allein in diesem Zeitraum auf 6,6 Millionen Euro. Am Bonita-Hauptsitz in Hamminkeln (Nordrhein-Westfalen) sind 300 Mitarbeiter tätig.
Bonita schrieb rote Zahlen
Nun das Ende mit Schrecken: Der Markenwert von 184,5 Millionen Euro zum 31. Dezember vergangenen Jahres müsse „in voller Höhe abgeschrieben werden“, hieß es in der Mitteilung. Genaue Zahlen will Tom Tailor im Rahmen des Jahresabschlusses im Lauf des Aprils vorlegen. Ursprünglich wollte das Unternehmen die Kennzahlen bereits am 21. März präsentieren.
Tom Tailor ist in 35 Ländern mit insgesamt 457 Filialen sowie 187 Franchise-Geschäften vertreten. Das Unternehmen verlor zuletzt aber fortlaufend Umsatz. Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun hat kürzlich ihre Anteile an Tom Tailor auf mehr als ein Drittel gesteigert und plant die vollständige Übernahme des Konzerns zu einer Bewertung von rund 96 Millionen Euro.
Die Aktie, vor einem Jahr noch fast zehn Euro wert, ist auf knapp mehr als zwei Euro gefallen. Auf die Nachricht von dem Verkauf reagierten die Anleger positiv, das Papier stieg im nachbörslichen Handel um gut vier Prozent.