Hamburg . Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste legen die Arbeit nieder. Airport Hamburg warnt vor Flugausfällen. Tipps für Passagiere.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat für Montag (4. Februar) völlig überraschend einen ganztägigen Warnstreik am Hamburger Flughafen angekündigt. Dieser sollte um 3 Uhr früh beginnen. Aufgerufen sind die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste, also die Gepäckabfertigung, die Reinigung der Flugzeuge sowie die Busfahrer im Flugvorfeld. Laut Gewerkschaft kann es zu Verspätungen kommen.
Der Flughafen selbst rechnet sogar mit Flugausfällen. „Wir bitten alle Passagiere, ihre Flüge im Auge zu behalten. Sollte es zu Umbuchungen oder Stornierungen kommen, sollten sie sich an ihre Airline wenden“, sagte eine Flughafensprecherin. Wer zum Airport kommen will, solle unbedingt Zeit mitbringen und möglichst nur mit Handgepäck reisen. Bereits am späten Abend wurden einige Flüge als gestrichen gemeldet, etwa nach München, Frankfurt und Wien.
Kritik des Airports
Im Gegensatz zu früheren Streiks hat Ver.di dem Flughafen kaum Zeit gegeben, sich auf die Arbeitsniederlegung einzustellen. Der Flughafen kritisierte, der unangekündigte Warnstreik sei „völlig überzogen und unverhältnismäßig“. Er treffe massiv die Passagiere.
Am Hamburg Airport sind für Montag insgesamt 388 Flüge (194 Abflüge und 194 Ankünfte) geplant.
Passagieren, die einen Flug von oder nach Hamburg geplant haben, wird empfohlen, sich fortlaufend über den Flugstatus zu informieren und bei Bedarf Kontakt mit der gebuchten Airline aufzunehmen: Infos auch im Internet auf der Seite des Airports.
"Unzureichendes Arbeitgeberangebot"
Ver.di begründet den Streikaufruf mit einem unzureichenden Arbeitgeberangebot in der laufenden Tarifrunde für die fast 1000 Mitarbeiter der Unternehmen Groundstars, Stars und Cats, die sich in der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg (AVH) zusammengeschlossen haben. Mit dem Angebot der AVH würde eine Mehrheit der Beschäftigten keine Tariferhöhung bekommen. Lediglich ein kleiner Teil dürfe mit Lohnerhöhungen zwischen 0,8 und drei Prozent rechnen. „Seit der Ausgliederung der Bodenverkehrsdienste aus dem öffentlichen Dienst sind die Löhne der Beschäftigten dramatisch gesunken.“
Der Flughafen warf Ver.di vor, mehr zu fordern, als die Bodenverkehrsdienste bei angespannter Marktlage überhaupt erwirtschaften könnten. Die monatlichen Löhne inklusive der üblichen Zulagen seien vergleichbar mit anderen Branchen wie dem Handwerk oder der Logistik.