Hamburg. Die zum Maersk-Konzern gehörende Reederei Hamburg Süd konzentriert sich wie angekündigt auf die Containerschifffahrt.
Nach der Übernahme durch den dänischen Schifffahrtskonzern Maersk muss sich die Reederei Hamburg Süd von einem weiteren Stück ihrer Tradition trennen. Nachdem das Hamburger Unternehmen bereits das Management seiner Schiffe an Maersk abgetreten hat, verkauft es nun sein Chartergeschäft mit Massengutfrachtern. Wie Hamburg Süd mitteilte, veräußert sie die Rudolf A. Oetker (RAO) FurnessWithy Chartering sowie die Massenguttransporte der Alliança Navegacão an die zur englischen Swire-Gruppe gehörenden China Navigation.
Begründung: „Die Hamburg Süd fokussiert sich mit diesem Schritt wie geplant mit ihren beiden Containerschiffsmarken Hamburg Süd und Aliança auf das Liniengeschäft“, wie Vorstandschef Arndt Vespermann sagte. „Für uns als Teil der weltgrößten Linienreederei Maersk ist diese klare Fokussierung ein folgerichtiger Schritt.“ Die Trampreederei RAO hat mehr als 60 Jahre zu Hamburg Süd gehört, die 1955 von Rudolf A. Oetker übernommen worden war. Die Trampschifffahrt fährt im Gegensatz zur Linienschifffahrt nicht nach feststehenden Fahrplänen. Fahrtrouten richten sich nach konkreten Transportaufträgen.
16 Stellen werden gestrichen
Die Charterflotte der RAO umfasst 45 Schiffe und wird aus Hamburg, London, Melbourne und Rio de Janeiro gesteuert. In der Hansestadt sind 16 Hamburg-Süd-Mitarbeiter vom Verkauf betroffen, weltweit sind es 44. Deren Arbeitsplätze sollen aber erhalten bleiben, das habe die China Navigation zugesichert, betonte eine Sprecherin. Für die 16 Hamburger Mitarbeiter, die die Hamburg Süd verlassen müssen, werde der Käufer ein eigenes Büro in der Stadt einrichten. Die Tankersparte der RAO bleibt bei Hamburg Süd. Der Verkauf soll nach Zustimmung der Wettbewerbsbehörden Anfang des zweiten Quartals vollzogen werden. Zum Preis gibt es keine Angaben.