Hamburg. Europäer schaffen 16. Rekord bei der Produktion und lieferten 800 Flugzeuge aus. Und sie melden Bestellungen für 747 Jets.
Stets zum Jahresanfang wird im Duell der Erzrivalen abgerechnet: Airbus oder Boeing – wer hatte in den vergangenen zwölf Monaten die Nase vorn? Am Mittwoch nach Börsenschluss legten die Europäer einen Tag nach dem US-Konzern ihre Statistik für 2018 vor. Ergebnis: Das Rennen machte dieses Mal Boeing, und zwar sowohl bei Auslieferungen als auch Aufträgen.
Boeing meldete mit 806 Auslieferungen eine Bestmarke und steigerte die Produktion damit im Vergleich zum Vorjahr um 43 Maschinen. Airbus schaffte den 16. Produktionsrekord in Folge. Exakt 800 Flugzeuge wurden von Januar bis Dezember an 93 Kunden ausgeliefert. Das waren elf Prozent mehr als im Vorjahr. „Ich danke unseren Teams weltweit, die bis zum Jahresende dafür gearbeitet haben, dass wir unsere Zusagen einhalten konnten“, sagte Guillaume Faury, Chef der zivilen Flugzeugsparte und designierter neuer Airbus-Vorstandsvorsitzende. Allein im Dezember wurden mit 127 Maschinen doppelt so viele Flugzeuge ausgeliefert wie in „normalen“ Monaten. Mit 800 Stück wurde die Anfang 2018 prognostizierte Zahl exakt erreicht – dank eines kleinen Tricks.
Deutlich weniger Bestellungen bei Airbus als 2017
Nach dem Vollzug der Mehrheitsübernahme der C-Series von Bombardier im Juli und deren Umbenennung taucht mit dem A220 ein neues Modell in der Statistik auf, das eigentlich nicht mitgezählt werden sollte. 20 dieser Flieger made in Kanada wurden ausgeliefert. Den Löwenanteil steuerte wie immer die A320-Familie bei. An Airlines wurden 626 Maschinen des Mittelstreckenjets übergeben, mehr als die Hälfte von ihnen stammt aus dem Hamburger Werk auf Finkenwerder. Es folgen 93 Stück des Großraumjets A350, 49-mal die A330-Langstreckenmaschine und zwölfmal der A380, das größte Passagierflugzeug.
In den vergangenen zwölf Monaten sammelte das Verkaufsteam auch kräftig Aufträge ein. Der Orderbestand liegt laut Airbus mit 7577 Verkehrsflugzeugen auf einem Branchenrekord – dank 480 A220, die nun im Airbus-Auftragsbuch stehen. Kaufverträge wurden über 747 Maschinen fixiert – das waren deutlich weniger als die 1109 Nettobestellungen im Jahr 2017. Auch in der Kategorie hatte Boeing die Nase vorn: Sie sammelten 893 Nettobestellungen ein.