Hamburg. Die „Yantian Express“ war auf der Fahrt von Sri Lanka zum kanadischen Halifax, als ein Container in Brand geriet.
Notlage bei Hapag-Lloyd: Auf einem der Containerschiffe der Hamburger Traditionsreederei ist auf offener See ein Feuer ausgebrochen. Am Donnerstag war ein Container auf dem Deck der 320 Meter langen „Yantian Express“ aus bisher unbekannter Ursache in Brand geraten. Das Feuer hat schnell auf weitere Container am Bug des Frachters übergegriffen. Zwar wurden sofort Löschmaßnahmen eingeleitet, sie mussten aber aufgrund einer deutlichen Verschlechterung der Wetterlage vorerst unterbrochen werden, wie die Reederei am Freitag mitteilte.
Die 2002 gebaute und unter deutscher Flagge fahrende „Yantian Express“ befindet sich rund 650 Seemeilen vor der kanadischen Ostküste, ist derzeit noch voll manövrierfähig und fährt nun langsam auf die Küste zu. Ein weiteres Schiff ist zur Unterstützung vor Ort, um im Notfall die Besatzung zu bergen. Es handelt sich um acht Offiziere und 15 Crew-Mitglieder. Bisher sei niemand verletzt worden, hieß es.
Ein Schlepper fährt dem Frachter entgegen
Angesichts der schweren See sei es im Moment das sicherste, die Mannschaft zunächst weiter an Bord zu lassen, sagte ein Sprecher der Reederei. Außerdem fährt zusätzlich ein Schlepper dem Unglücksfrachter entgegen. Die „Yantian Express“ war auf der Fahrt von Sri Lankas Hauptstadt Colombo über den Suezkanal zum kanadischen Halifax, als das Feuer ausbrach. Das Schiff verkehrt im wöchentlichen Dienst zwischen der Ostküste der USA sowie Kanada und ausgewählten Häfen in Asien.
Schon im vergangenen Jahre hatte Hapag-Lloyd eine Reihe spektakulärer Schiffsunfälle verzeichnen müssen. Im März hatte ein großer Containerfrachter im pakistanischen Hafen von Karachi einen anderen Frachter beim Anlegen gerammt, wobei 21 Container über Bord gingen. Im Mai stieß ein Hapag-Lloyd-Schiff im brasilianschen Hafen Santos bei einem Anlegemanöver mit gleich drei Fähren am Pier zusammen. Bei den Unfällen wurde niemand verletzt.