Hamburg. Das Schiff soll bereits im kommenden Jahr mit einem neuen Kühltank und entsprechenden Rohrleitungen umgerüstet werden.

Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd wird als erstes Schifffahrtsunternehmen der Welt ein besonders großes Containerschiff auf den Betrieb mit flüssigem Erdgas (LNG) umstellen. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, handelt es sich um die 15.000 Standardcontainer (TEU) fassende „Sajir“, die 2014 gebaut wurde und bei dem Zusammenschluss mit der United Arab Shipping Company (UASC) in die Flotte von Hapag-Lloyd überging. Bisher wurden LNG-Motoren nur bei Neubauten installiert.

Das Schiff soll bereits im kommenden Jahr auf einer Werft mit einem neuen Kühltank und entsprechenden Rohrleitungen umgerüstet werden. Kosten: 20 bis 25 Millionen Dollar (17,3 bis 21,5 Millionen Euro). „Einen festen Termin haben wir noch nicht, da es noch keinen Vertrag mit einer Werft gibt“, sagte Hapag-Lloyds Chefmanager der Flotte, Richard von Berlepsch. Zudem sollen zwei Containerschiffe mit Abgasreinigungsanlagen ausgestattet werden.

Umrüstungen sind ein Pilot­projekt

Die Umrüstungen sind ein Pilot­projekt zum Test weniger umweltbe­lastender Abgase im Schiffsbetrieb. ­Hintergrund ist die von der Weltschifffahrtsorganisation IMO beschlossene Vorgabe, dass ab 2020 nur noch Treibstoff mit einem Schwefelanteil von 0,5 Prozent auf den Weltmeeren eingesetzt werden darf. Derzeit sind es noch 3,5 Prozent. Insgesamt 17 der 220 Schiffe umfassenden Flotte von Hapag-Lloyd sind auf LNG-Betrieb umrüstbar.

Die anderen Schiffe werden wie etwa 96 Prozent der Weltflotte ab 2020 ein neues Treibstoffgemisch tanken müssen. Dabei wird das bisher verwendete Schweröl mit den 3,5 Prozent Schwefel mit einem Diesel-Destillat gemischt, das 0,1 Prozent Schwefel enthält, sodass insgesamt der Schwefelgrenzwert von 0,5 Prozent eingehalten wird.