Hamburg. Der VW-Händler hat einen Übernahmekandidaten gefunden. Wer die Betriebe in Hamburg übernehmen will.
Für den insolventen Hamburger VW-Händler Willy Tiedtke ist Rettung in Sicht. Der vorläufige Gläubigerausschuss hat dem Verkauf an ein namhaftes Unternehmen aus der Branche zugestimmt, das die Marken VW, Audi und Skoda weiter anbieten will. Das teilte das Autohaus am Nachmittag mit. Nach Informationen des Abendblatts soll der Käufer die Auto Wichert GmbH sein, die mit 17 Betrieben in Hamburg und Norderstedt bereits zu den größten Autohändlern Norddeutschlands zählt.
Das Unternehmen bestätigte sein Interesse an Willy Tiedtke: „Wir haben bei der dort angestoßenen Investorensuche teilgenommen, weil wir uns von einem Zusammenschluss weitere Impulse für unser geplantes Wachstum versprechen“, sagte Bernd Glathe, Geschäftsführer und Inhaber von Auto Wichert.
Wichert will alle Arbeitsplätze und Standorte erhalten
Der Vereinbarung zufolge will Wichert sämtliche 360 Arbeitsplätze und alle aktiven Standorte von Willy Tiedtke erhalten. Allerdings stehe der Zusammenschluss noch unter verschiedenen aufschiebenden Bedingungen, die in den kommenden Wochen erfüllt werden sollen, hieß es. Der Übergang soll dann nach der Eröffnung des förmlichen Insolvenzverfahrens zum 1. Januar 2019 erfolgen. Geschäftsführer Alexander Tiedtke zeigte sich erleichtert über die Tatsache, dass die Sanierung ohne Verluste von Arbeitsplätzen gelingen soll: „Dass alle Beschäftigten bleiben können, ist eine erfreuliche Nachricht.“
Das 1935 gegründete Autohaus Willy Tiedtke hatte Mitte Oktober beim Amtsgericht Hamburg Insolvenzantrag gestellt, weil es in finanzielle Schieflage geraten war. Unter anderem hatte das Unternehmen Probleme mit dem Rückkaufwert von Diesel-Leasingfahrzeugen bekommen, der nach dem Skandal weit geringer ist als im Leasingvertrag vereinbart.