Hamburg. Mehr als die Hälfte der Stellen in der Hansestadt fallen weg. Firma gehört HSH-Eignern. Scharfe Kritik der Gewerkschaft Ver.di.
Die Deutscher Ring Bausparkasse in Hamburg will nach Angabe der Gewerkschaft Ver.di mehr als 50 der insgesamt 100 Beschäftigten entlassen. Ein Sozialplan und Interessenausgleich wurden demnach bereits abgeschlossen. Der größte Teil der Beschäftigten, von denen sich die Bausparkasse trennen will, solle bereits zum 1. Dezember freigestellt werden.
Ver.di kritisiert den „Kahlschlag“ als unverhältnismäßig und fordert ein Umdenken des Unternehmens: „Anstatt Dutzende Hamburger Beschäftigte vor Weihnachten auf die Straße zu setzen, fordern wir den Vorstand auf, Fortbildungsmaßnahmen für die Belegschaft durchzuführen, um den digitalen Wandel zu gestalten“, sagt Hans-Jürgen Klempau von Ver.di Hamburg.
Neue Eigentümer
Im Dezember 2017 hatten die bisherigen Eigentümer der Deutscher Ring Bausparkasse – mehrheitlich die Basler Versicherungen sowie die Versicherungsgruppe Signal-Iduna – den geplanten Verkauf an die österreichische Bawag Bank bekannt gegeben, die mehrheitlich dem US-Finanzinvestor Cerberus gehört. Cerberus und die Bawag sind inzwischen auch Miteigentümer der HSH Nordbank.
Zahlreiche Tätigkeiten, die zurzeit von den Beschäftigten der Deutscher Ring Bausparkasse geleistet werden, sollen nach Angaben von Ver.di an andere Unternehmen ausgegliedert werden, unter anderem an die Südwestbank in Stuttgart, die auch zur Bawag gehört, oder durch digitale Prozesse ersetzt werden. Das Ziel sei es, die Ertragslage der im Jahr 1972 gegründeten Bausparkasse zu verbessern. Ver.di fordert ein „tragfähiges Konzept, das den Hamburger Standort dauerhaft sichert“.
Die Bawag wollte sich auf Abendblatt-Anfrage am Freitag nicht zu dem Vorgang äußern.