Hamburg. Technischer Schub nach vorn: Neben der Digitalisierung stehen Umweltthemen für die Häfen ganz oben auf der Agenda.
Die Häfen in Deutschland planen in den kommenden Jahren einen technischen Schub nach vorn. Mit der Digitalisierung würden automatische und autonome Fahrzeuge und Umschlagtechniken in den Häfen Einzug halten, sagte Frank Dreeke, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), am Mittwoch in Hamburg. „Die deutsche Hafenwirtschaft ist extrem leistungsfreudig, innovationsfreudig und optimistisch“, sagte Dreeke. Sie investiere jedes Jahr Hunderte von Millionen Euro, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Wann genau autonome Fahrzeuge, Kräne und Umschlaganlagen auf den deutschen Terminals eingeführt werden, lasse sich noch nicht genau sagen. Die Entwicklung gehe aber zügig voran. Es gebe neben den technischen auch noch rechtliche Fragen zu klären. Der Hamburger Hafenkonzern HHLA testet autonomes Fahren bereits unter Realbedingungen auf einem 70 Kilometer langen Teilstück der A 7 und seinem Containerterminal Altenwerder. Auch in anderen Häfen gibt es Versuche oder Pläne dafür.
Private Investoren entscheiden
Neben der Digitalisierung stehen Umweltthemen für die Häfen ganz oben auf der Agenda. Nachdem in den nächsten Jahren zunehmend Schiffe in Fahrt kommen, die mit verflüssigtem Erdgas (LNG) angetrieben werden, wächst der Bedarf für ein LNG-Importterminal in Deutschland. „Wir waren noch nie so nah dran wie jetzt“, sagte Frank Schnabel. Er ist als Geschäftsführer des Hafens Brunsbüttel neben Wilhelmshaven und Stade einer von drei Bewerbern um den Standort eines LNG-Terminals.
Die Berliner Politik sei inzwischen auf das Thema eines LNG-Terminals aufmerksam geworden, sagte er. Es stehe im Koalitionsvertrag und werde finanziell mit Fördergeldern unterstützt. Die Entscheidung über den Standort werde jedoch nicht von der Politik getroffen, sondern von privaten Investoren. Sie müssen bereit sein, rund 500 Millionen Euro zu investieren.