Hamburg. Der FDP-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft, Michael Kruse, wirft den Behörden Missmanagement vor.
Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) hat ihre Verluste im vergangenen Jahr deutlich ausgeweitet. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, hat die HPA einen Bilanzverlust von 73,9 Millionen Euro verzeichnet. Das sind 50,5 Millionen Euro mehr als 2016. Wesentlicher Grund dafür seien die hohen Ausgaben für Baggerarbeiten gegen den Hafenschlick gewesen, teilte die Wirtschaftsbehörde mit. Mit einem Anstieg der Verluste habe die HPA gerechnet, das tatsächliche Ergebnis sei aber erst mit dem Jahresabschluss festgestellt worden, so eine Behördensprecherin.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft, Michael Kruse, wirft den Behörden hingegen Missmanagement vor: „Der Verlustanstieg von über 50 Millionen Euro binnen eines Jahres wirft viele Fragen auf, die Wirtschaftssenator Horch beantworten muss“, sagt er. Kruse kritisiert besonders, das im gleichen Zeitraum die Ausgaben für Investitionen in den Hamburger Hafen stark zurückgegangen sind.
Geringe Investitionen verantwortlich?
Waren es 2016 noch 120 Millionen Euro, so hat die HPA im vergangenen Jahr nurmehr 30 Millionen Euro Investivmittel ausgegeben. Dieses hält der FDP-Politiker angesichts der derzeitigen Schrumpfung des Hafens für das falsche Signal. Er macht die geringen Investitionen sogar für die Misere verantwortlich: „In einer der schwersten Phasen des Hamburger Hafens wird immer deutlicher, dass der rot-grüne Senat es über Jahre versäumt hat, langfristige Investitionsprojekte zu planen und umzusetzen.“
Der Wirtschaftsbehörde will unterdessen, dass die HPA ihre Verluste reduziert. „Für das laufende Jahr wird ein ausgeglichenes Ergebnis angestrebt“, sagte die Behördensprecherin. Dies solle auch in kommenden Jahren das Ziel sein.