Hamburg. Juwelierkette zerstreitet sich mit Edelmarke Nomos Glashütte. Dabei wollen die Sachsen nur das Verramschen im Netz verhindern.
Wempe, der Hamburger Juwelier und Händler von Luxusuhren, hat seine langjährige Kooperation mit dem Uhrenhersteller Nomos Glashütte gekündigt. Grund seien unterschiedliche Strategien im Onlinehandel, teilte Nomos mit. Nach mehr als 20 Jahren endet damit die Zusammenarbeit der größten unabhängigen deutschen Uhrenmanufaktur mit einer der umsatzstärksten Juwelierketten.
Auslöser des Schritts dürfte der neue Weg von Nomos Glashütte beim Verkauf von Luxusuhren im Internet sein. Um gegen Preisdumping und Billigangebote im Netz vorzugehen, kooperiert der Hersteller seit einiger Zeit mit den international führenden Onlineplattformen für Luxusuhren Chronext und Chrono24.
Neue Onlinestrategie von Wempe
Dem Brancheninformationsdienst „Blickpunkt Juwelier“ zufolge hat nun aber ausgerechnet dieser eigentlich gegen Dumping gerichtete Schritt bei den Fachhändlern zu einem Aufstand geführt, weil sie ein Verramschen der Marke befürchten. Das Hamburger Schmuckhaus Wempe möchte zudem im Frühjahr 2019 selbst einen groß angelegten Onlineverkauf von Luxusuhren starten.
„Nach über 20 sehr guten gemeinsamen Jahren hat uns diese Nachricht natürlich überrascht,“ sagte Nomos-Gründer Roland Schwertner zur Auflösung der Partnerschaft. Die Strategie, mit einem Handel auch im Internet gegen den Graumarkt vorzugehen, sei aber ohne Alternative: „Wir sind sehr sicher, dass unser Weg der richtige ist.“
Doch was wird aus den rund 46.000 Kunden, die Nomos-Uhren bei Wempe gekauft haben? Die sollen sich für den Service nun an die mehr als 200 Nomos-Fachhändler wenden, die es allein in Deutschland gibt. „Wir werden uns um jede einzelne Uhr kümmern“, verspricht Schwertner. Wempe betreibt 26 Filialen in Deutschland und weitere zehn in anderen Ländern.