Hamburg. Mieten statt kaufen: Otto will mit seinem Mietservice 2018 expandieren. Andere Händler ziehen mit dem Angebot nach.

Ein Jahr nach dem Start seines Mietangebots zieht der Hamburger Handelskonzern Otto ein positives Fazit des Testlaufs. Gestartet war Otto Now mit einigen ausgewählten Produkten aus den Bereichen Multimedia, Haushaltselektronik und Sport. Die Kunden hätten die Möglichkeit, zu leihen, statt zu kaufen, gut angenommen, hieß es am Dienstag.

Alexander Birken von der Otto-Group
Alexander Birken von der Otto-Group © picture alliance / Christophe Gateau

Inzwischen ist das Sortiment auf mehr als 100 Artikel angewachsen. Genaue Zahlen zur Nutzung gab das Unternehmen zunächst nicht bekannt. Auf Anfrage des Abendblatts sagte ein Sprecher, dass etwa 10.000 Mietverträge abgeschlossen worden seien. Umsatzzahlen nannte er nicht.

Junge Männer leihen gern

Das Prinzip des neuen Service ist einfach: Die Kunden können über das Onlineportal ottonow.de Produkte auswählen, die sie leihen möchten. Eine Miele-Waschmaschine etwa ist für 39,99 Euro im Monat zu haben, ein Jura-Kaffeevollautomat kostet 39,01 Euro und ein Sony-Fernsehgerät mit 55-Zoll-Monitor 47,99 Euro. Gewählt werden können vier Laufzeiten von drei bis 24 Monaten. Lieferung, Anschluss, Reparaturen und Abholung sind im Preis enthalten. Die beliebtesten Produktgruppen waren den Angaben zufolge Fernseher, Smartphones, Kaffevollautomaten, Waschmaschinen und Notebooks. Mehr als die Hälfte der Kunden, zumeist männlich und unter 35 Jahre alt, entschied sich für mindestens ein Jahr.

„Der nächste Schritt ist, dass wir mit unserem Angebot einem immer größeren Nutzerkreis von uns überzeugen“, sagt Otto-Now-Mitgründer David Rahnaward. Inzwischen ist der Onlinehändler mit dem Mietmodell nicht mehr allein auf dem Markt, auch die Elektronikkette Media-Saturn oder der Apple-Händler Gravis bieten den Sharing-Service in Kooperation mit dem Berliner Start-up Grover an.