Hamburg. Otto’s Burger startet mit seinem drittem Restaurant. Die Hamburger Kette entwickelt zudem ein eigenes Bier.
Die Tische sind als letztes aufgebaut worden, das Logo über der Eingangstür fehlt allerdings ebenso noch wie ein paar Lampen aus den USA. Lieferschwierigkeiten. Dennoch ist Daniel MacGowan-von Holstein optimistisch. „Am Freitag werden wir zu 99 Prozent fertig sein“, sagt der Gründer von Otto’s Burger, der morgen um 11.30 Uhr seine dritte Filiale an der Bahrenfelder Straße 175 eröffnen wird. Und wer zuerst kommt, zahlt so viel wie er will. Für die ersten 250 Cheeseburger oder Veggie Burger entscheidet der Kunde über den Preis. Der Erlös will der 34-Jährige komplett dem Kinder-Hospiz Sternenbrücke spenden.
Einen Mietvertrag über zehn Jahre plus Option hat er abgeschlossen. Auf 50 Quadratmeter Fläche wird es 40 Sitzplätze drinnen und 16 draußen geben. 160.000 Euro steckte das gut ein Jahr alte Start-up in das Restaurant. Der Standort sei ideal. „Es gibt dort keine weiteren Burgerläden. Dafür leben dort viele junge Familien, die auf ihre Ernährung achten. Das ist unsere Zielgruppe“, sagt der studierte Jurist, der seine Brötchen aus einer Hamburger Bäckerei, das Fleisch aus der Nähe von Uelzen und Getränke vorrangig von Produzenten aus der Metropolregion bezieht. Wegen der Regionalität glaubt er, dass das Konzept in dem – gegenüber Ketten kritisch eingestellten – Stadtteil ankommt. „Wir wollen auch nicht als Kette abgestempelt werden, jedes Restaurant sieht anders aus.“ Vier neue Stellen in Vollzeit und drei in Teilzeit schuf er in Ottensen. Die Gehälter lägen mindestens einen Euro über dem Mindestlohn, das Trinkgeld werde selbst mit den Spülern geteilt.
Noch in diesem Jahr soll in Hamburgdas vierte Restaurant aufmachen
Im März 2014 eröffnete MacGowan-von Holstein an der Langen Reihe den ersten Otto’s Burger, benannt nach dem deutschen Koch Otto Kuase, der seinen Recherchen nach 1891 den Hamburger erfunden hat. Im vergangenen Sommer erfolgte am Grindelhof Nummer zwei. Wegen eines Ofenbrands und daraus resultierender Rußschäden musste das Lokal im Frühjahr für fünf Wochen schließen. Seit Anfang Juni hat es nach einer 20.000 Euro teuren Modernisierung der Küche wieder geöffnet. Eine Betriebsausfallversicherung habe die Einnahmeverluste ausgeglichen, sagt der Sohn einer Deutschen und eines Engländers. Restaurant Nummer vier soll möglichst noch in diesem Jahr eröffnen. In der Schanze, in Eimsbüttel und Winterhude sei man auf der Suche nach Standorten.
Auf einen neuen Markt wagte sich das Unternehmen vor ein paar Wochen. Zusammen mit der Hamburger Craft-Beer-Brauerei von Freude entwickelte Otto’s Burger ein eigenes Bier. „No. 1“ sei ein Pale Ale aus den Hopfensorten Citra und Centennial. „Das schmeckt sehr fruchtig-frisch“, sagt MacGowan-von Holstein. Vier Euro kostet es aus der Flasche in seinen Restaurants, aber auch aus dem Zapfhahn ist es erhältlich. Neue Absatzwege sind geplant. „Wir wollen versuchen, es in Geschäften zu verkaufen.“