Heftiger Protest von Umweltschützern und Tourismusverbänden. Vor Fuerteventura, Teneriffa, Lanzarote und Gran Canaria sucht ein spanischer Konzern nach Ölfeldern.
Madrid. Die spanische Regierung hat Probe-Ölbohrungen vor den Küsten der Kanarischen Inseln genehmigt. Der Vorschlag eines internationalen Konsortiums unter Führung des spanischen Konzerns Repsol sei befürwortet worden, teilte das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt mit. Die Probe-Bohrungen sollten rund 60 Kilometer vor der Küste der Kanaren stattfinden. Die Entscheidung des Ministeriums zeige, dass die geplanten Bohraktivitäten „mit dem Umweltschutz vereinbar“ seien, sagte ein Repsol-Sprecher.
Umweltschutzorganisationen kritisierten das Vorhaben als eine „schwere Bedrohung“ für die Umwelt und für den Tourismus, die wichtigste Einnahmequelle der Kanaren. In einer gemeinsamen Erklärung von mehreren Organisationen, darunter Greenpeace, WWF und Birdlife wurde die Entscheidung Madrids als „ungerechtfertigt“ bezeichnet.
Erste Untersuchungen aus dem Jahr 2001 brachten zu Tage, dass es in einer Entfernung in Richtung Marokko mehrere Ölfelder gibt. Spanien ist bislang fast vollständig auf den Import von Öl angewiesen. Die kanarische Regionalregierung lehnt das Projekt ab. Sie fürchtet demnach Beeinträchtigungen für die Tourismusindustrie.
Die Kanarischen Inseln, eine Inselgruppe mit sieben Hauptinseln, liegen gut hundert Kilometer westlich von Marokko im Atlantik. Sie werden jährlich von Millionen Touristen besucht.