Vom 9. bis zum 11. Mai wird an der Elbe wieder der Hafengeburtstag gefeiert. Wer in dieser Zeit in Hamburg ein Hotelzimmer bucht, muss kräftig draufzahlen: Die Preise steigen um bis zu 143 Prozent.
Hamburg. Wer zum Hafengeburtstag nach Hamburg kommen und im Hotel übernachten will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen als sonst: Wie eine Studie des Hotelvergleichsportals Check24 ergab, schießen die Hotelpreise in der Stadt zum Hafengeburtstag um bis zu 143 Prozent in die Höhe.
Das Hotelvergleichsportal hat die Hotelpreise zum Hamburger Hafengeburtstag und einem Vergleichszeitraum (16. bis 18. Mai 2014) ausgewertet. Untersucht wurden Hotels mit mindestens drei Sternen und mindestens sieben von zehn Punkten in der Kundenbewertung in maximal zwei Kilometern Entfernung vom Zentrum.
Das Hotel mit dem höchsten Aufschlag kostet laut Check24 während des Events vom 9. bis zum 11. Mai 481 Euro pro Nacht im Doppelzimmer. Eine Woche später zahlen Hotelgäste für ein Zimmer der gleichen Kategorie im selben Hotel 283 Euro weniger (198 Euro).
Hamburg-Besucher, die unabhängig von einem bestimmten Hotel in der günstigsten, zentral gelegenen Unterkunft übernachten möchten, zahlen am Hafengeburtstagswochenende mindestens 167 Euro. Eine Woche später kostet das günstigste Zimmer in der gleichen Hotelkategorie (Drei-Sterne-Hotels mit gleich guten Kundenbewertungen) nur noch 98 Euro pro Nacht.
Ist das Wucher? „Nein“, sagte Edda Castello von der Hamburger Verbraucherzentrale. „Von Wucher spricht man nur, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: wenn der Preis mehr als doppelt so hoch ist wie normal und wenn eine Notlage des Verbrauchers ausgenutzt wird.“ Das sei bei Hotelübernachtungen ja nicht der Fall. „In solchen Fällen ergibt sich der Preis einfach im freien Wettbewerb durch die höhere Nachfrage.“
„Im Vergleich mit anderen Metropolen ist der durchschnittliche Hotelübernachtungspreis in Hamburg eher günstig. Daher ist es legitim, wenn Hotels zu Events wie dem Hafengeburtstag ihre Preise erhöhen“, meint Dietrich von Albedyll, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH. „Vereinzelte Anbieter verlangen bei hoher Nachfrage allerdings auch Preise, die dem Angebot nicht mehr entsprechen. Das schadet der Stadt und dem gehen wir dann auch nach.“
Preissteigerungen von 143 Prozent seien lediglich „Ausreißer“ und keineswegs der Regelfall, meint auch Ulrike von Albedyll, Geschäftsführerin beim Hamburger Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). „Im Vergleich zu Messestädten wie Frankfurt und München ist die Preisgestaltung in Hamburg moderat.“ Die Hotels in Hamburg seien zu Veranstaltungen wie dem Hafengeburtstag, den Harley Days oder den Cruise Days in der Regel gut gebucht, müssten vor allem im Januar und Februar dann aber auch wieder schwächere Phasen überbrücken.
Bedenken, Hamburg könnte die starke Nachfrage nach Hotelbetten zu Massenevents kaum noch bedienen, hat von Albedyll nicht. „In den vergangenen Jahren sind viele neue Hotels in Hamburg dazugekommen, der Markt wächst“, sagt sie.