Von dieser Bestellung der VietJetAir profitiert das Hamburger Werk. Airbus sieht noch große Wachstumschancen in Asien.

Singapur. Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat zum Start der Luftfahrtmesse in Singapur einen Großauftrag eingesammelt. Die junge Fluggesellschaft VietJetAir bestellt 63 Mittelstreckenjets aus der A320-Familie, wie die Verkehrsflugzeugsparte der Airbus Group mitteilte. Zugleich sicherten sich die Vietnamesen Kaufrechte für 30 weitere Maschinen dieser Klasse.

Bei den fest georderten Jets handelt es sich um 42 Exemplare der auf Spritsparen getrimmten Neuauflage A320neo sowie 14 A320 und 7 der Langversion A321 mit den herkömmlichen Triebwerken. Damit zurrte Airbus einen Vorvertrag aus dem vergangenen Jahr fest.

Laut Preisliste kommen die 63 Maschinen auf einen Gesamtwert von 6,2 Milliarden US-Dollar (4,6 Mrd Euro). Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich. VietJetAir hat ihren Betrieb im Jahr 2011 aufgenommen und ist bisher mit elf geleasten A320 unterwegs. Die „Singapore Airshow“ ist die größte Luftfahrtmesse in Asien.

VietJetAir fliegt Dutzende Ziele innerhalb Vietnams an und bedient auch einige Transatlantikrouten. Der Großauftrag aus Vietnam ist bisher der einzige für Airbus auf dieser größten Luftfahrtmesse Asiens, es werden aber noch weitere in den kommenden Tagen erwartet.

Unternehmenschef Fabrice Brégier unterstrich die Bedeutung Asiens für den Konzern. Die Reiselust der wachsenden Mittelschicht in China und anderen Ländern der Region, so erwartet der Flugzeugbauer, wird die Nachfrage nach Maschinen ankurbeln. „Die Botschaft ist klar, dort wird die Musik spielen“, sagte Brégier.

Airbus rechnet damit, dass in Asien in den kommenden 20 Jahren 11.000 Flugzeuge mit einem Gesamtwert von mehr als 1,8 Billionen Dollar (etwa 1,3 Billionen Euro) benötigt werden. Sein großer US-Konkurrent Boeing geht sogar noch höher und schätzt den Bedarf auf 12.820 im Gesamtwert von 1,9 Billionen Dollar.