Europas führender Kupferkonzern spürt Konjunkturschwäche im Euroraum. Dennoch will die Kupferhütte ihren Aktionären mehr zahlen.
Hamburg. Die schwächelnde Nachfrage Krisenstaaten in Südeuropa trifft auch die Hamburger Kupferhütte Aurubis zum Geschäftsjahresende. Der um die Bewertung der Kupferbestände bereinigte Betriebsgewinn schrumpfte im Schlussquartal von Juli bis September überraschend stark um ein Drittel auf 49 Millionen Euro.
Zuletzt hatte der Konzern mit guten Zahlen geglänzt. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres hatte das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 247 Millionen Euro zugelegt.
Dennoch macht Aurubis seinen Anlegern Hoffung auf stabile Geschäfte im gerade angelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013. „Wir gehen auch im neuen Geschäftsjahr von einer zufriedenstellenden Ertragslage aus“, sagte Konzernchef Peter Willbrandt am Donnerstag bei der Bilanzpräsentation in Hamburg.
Analysten waren im Schnitt von einem Rückgang auf 56,7 Millionen Euro ausgegangen. Dennoch will Aurubis den Aktionären für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011/2012 eine zum Vorjahr um 15 Cent erhöhte Dividende von 1,35 Euro je Anteilsschein zahlen. Der Konzernüberschuss sank im Geschäftsjahr leicht um vier Millionen auf 207 Millionen Euro.
Für das angelaufene Geschäftsjahr 2012/13 gab der Vorstand angesichts der unsicheren Konjunktur keine konkreten Geschäftsziele aus. Aurubis verfüge aber über gute Voraussetzungen, um sich auch in einem schwierigen Umfeld zu behaupten. Im September und Oktober soll die Konzentratverarbeitung in Hamburg für Wartungsarbeiten und die Modernisierung der Anlagen vorübergehend ausgesetzt werden. Dadurch würden etwa 150.000 Tonnen Kupferkonzentrat weniger verarbeitet, etwa 15 Prozent der Jahreskapazität am Stammsitz.
Als Grund für den Gewinnrückgang im Schlussquartal 2011/2012 führte Aurubis einen Produktionsstillstand der Hütte in Pirdop in Bulgarien sowie geringere Schmelzlöhne im Kupferrecycling und eine schwächere Nachfrage der Kabelhersteller nach Gießwalzdraht und Strangguss an. Kabel werden vor allem von der Automobilindustrie und von Energieversorgern geordert, die sich wegen der Absatzkrise in Südeuropa und dem schleppenden Netzausbau derzeit mit Bestellungen zurückhalten.
Mit rund 6400 Mitarbeitern stellt Aurubis jährlich etwa eine Million Tonnen Kupferkathoden und daraus verschiedene Kupferprodukte für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie her. , Elektro- und Bauindustrie her.