Smartphones, Espressomaschinen: Bereits zum Start in die heiße Phase waren die Städte voll – Branche erwartet Rekordumsätze.

Berlin. Die erste Adventskerze brennt und in weiten Teilen Deutschland schneit es: Passend zum ersten Advent haben viele Verbraucher das Wochenende genutzt, um in den Einkaufstraßen und -zentren ihre Weihnachtsgeschenke zu kaufen.

Die Renner auf den Wunschzetteln dürften dieses Jahr nach Angaben des Deutschen Einzelhandels (HDE) Kaffee- und Espresso-Maschinen, digitale Kameras, Smartphones, Tablet-PCs sowie Flachbildschirme sein. Bei Spielzeugen lägen in diesem Jahr besonders ferngesteuerte Autos und Hubschrauber, Brettspiele, kabellose Autorennbahnen und Modelleisenbahnen im Trend.

Deutschlands Einzelhändler zeigten sich folgerichtig zufrieden. Besonders in den Innenstädten seien die Läden am ersten Adventssonnabend gut gefüllt gewesen, teilte der HDE am Sonntag in Berlin mit. „Die Unternehmen sind optimistisch und rechnen in den kommenden Wochen mit einem guten Jahresendspurt“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Auch die Deutsche Post DHL stellt sich auf ein gutes Weihnachtsgeschäft ein.

Die Deutsche Post rechnet dank des zunehmenden Einkaufs im Internet dieses Jahr sogar mit einem Rekordgeschäft zur Weihnachtszeit. „Wir profitieren besonders vom weiter wachsenden Online-Versandhandel“, sagte Andrej Busch, Chef der Paketsparte DHL, der „Neuen Osnabrücker Zeitung„. „Das Geschäft ist im November hervorragend angelaufen.“ Die Zahl der in diesem Monat zugestellten Pakete liege etwa zehn Prozent über dem Vorjahresniveau, sagte Busch.

Ein Sprecher der Post sagte, die Menge der Pakete und Päckchen verdopple sich in der Vorweihnachtszeit von etwa drei auf sechs Millionen täglich. In der Woche vor Weihnachten rechne die Post mit weit mehr als 40 Millionen Paketen, die es noch unter den Weihnachtsbaum schaffen sollen.

In den Läden waren Angaben des HDE zufolge vor allem Schmuck und Uhren gefragt. Viele Kunden griffen jedoch auch bei Gutscheinen, Adventskalendern und Dekorationsartikeln zu. Die Branche erwartet in den letzten beiden Monaten des Jahres einen Rekordumsatz: Erstmals will der Einzelhandel mit seinen rund 400 000 Unternehmen mehr als 80 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft erlösen – das wäre ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das Weihnachtsgeschäft sorgt in einigen Branchen traditionell für 20 bis 30 Prozent des Jahresumsatzes. Nach Angaben des HDE machen etwa Spielwarenhändler im November und Dezember fast ein Drittel, Buchhändler rund ein Viertel ihrer Erlöse.

Auch der IT-Branchenverband BITKOM zog eine positive Bilanz des ersten Adventswochenendes. „Wir können mit dem Start des Weihnachtsgeschäfts zufrieden sein, die Kauflaune der Verbraucher und die Stimmung der Unternehmen ist zum Jahresende gut“, teilte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder mit.

Der Chef des Handelskonzerns Tengelmann (Kik, Obi, Kaiser's, Tengelmann), Karl-Erivan Haub, sagte der „Wirtschaftswoche“: „Wenn nicht neue Hiobsbotschaften die Kauflaune dämpfen, dürfte es ein ordentliches Weihnachtsgeschäft werden.“ Vor allem beim Onlinehandel rechnet er mit Zuwächsen.