Mobile Geräte sind die Wachstumtreiber der Elektronik-Branche. Kurz vor Weihnachten wird ein Umsatzplus von sieben Prozent erwartet.
Frankfurt/Main. Mobile Endgeräte für das Internet treiben die Weihnachtsumsätze der Elektronikbranche auch in diesem Jahr an. Für den deutschen Markt rechnet der Verband gfu im Schlussquartal mit einem Umsatzplus von sieben Prozent auf 9,7 Milliarden Euro, wie Verbandschef Hans-Joachim Kamp, sagte. Besonders starke Zuwächse gebe es bei den Tablet-PC mit einer Jahressteigerung um 145 Prozent und den Smartphones, von denen mit 19 Millionen Stück rund 30 Prozent mehr verkauft würden als 2011.
Der weiter gefasste Gesamtmarkt für technische Gebrauchsgüter in Westeuropa ist im dritten Quartal 2012 trotz vielfältiger Krisenmerkmale noch um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, wie die GfK-Konsumforscher in Nürnberg am Mittwoch berichteten.
or allem die Konsum-Impulse vom deutschen Markt glichen die sinkende Nachfrage etwa nach Elektro-Großgeräten in Südeuropa aus. Wachstumssegment ist das Geschäft mit Smartphones, das im Quartalsvergleich um 16,5 Prozent zulegte, während die klassische Unterhaltungselektronik schwächelte. Für das Weihnachtsgeschäft sieht die GfK mehrere Fragezeichen: „Die meisten europäischen Verbraucher rechnen nicht mit einer schnellen Wirtschaftserholung.“
Zu den in Deutschland weniger gefragten Artikeln gehören laut gfu Notebooks und reine Telefon-Handys. Auch die Zahl der verkauften Kameras mit festen Objektiven werde um etwa 8 Prozent auf 6,6 Millionen Stück zurückgehen, erwartet der Verband. „Hier ist aber ganz klar ein Trend zu den wesentlich teureren Geräten mit Wechselobjektiven zu erkennen“, sagte Kamp. Sie seien im Schnitt etwa viermal so teuer wie die kleineren Festgeräte. In der Folge steige der Gesamtumsatz mit Kameras.
Sehr positiv sei auch der Absatz von neuen TV-Geräten, von denen mehr als die Hälfte internetfähig sei und zudem eine Bild-Diagonale von mehr als 37 Zoll aufweise. Erstmals in der deutschen Geschichte würden in diesem Jahr mehr als 10 Millionen Fernseher verkauft. Ein gutes Drittel kann auch drei-dimensionale Bilder zeigen, nahezu alle hochauflösende Signale verarbeiten.
Insgesamt sieht sich die Branche in Deutschland auch für härtere Zeiten gerüstet. Im Jahr 2013 werde ohne herausragende Sportereignisse nur ein Wachstum zwischen ein und zwei Prozent erwartet, sagte Kamp. Für dieses Jahr lautet die Erwartung 29,4 Milliarden Euro, ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2011. Selbst bei einer wirtschaftlichen Krise müsse das Geschäft nicht zwangsläufig zurückgehen, sagte Kamp. „Die Leute vertrauen dem Finanzsystem nicht mehr. Die wollen sich lieber was Schönes für zuhause anschaffen, statt zu sparen.“