Während in Brüssel die Euro-Finanzminister um das Rettungspaket ringen, erteilt Berlin einem öffentlichen Schuldenschnitt ein klare Absage.

Berlin. Die Bundesregierung hat einem öffentlichen Schuldenschnitt zur Rettung Griechenlands erneut eine klare Absage erteilt. Das deutsche Haushaltsrecht stehe einem solchen Schritt entgegen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Mit Blick auf die Beratungen der Euro-Finanzminister, die am Mittag in Brüssel beginnen, sagte Seibert, Deutschland gehe in dieses Treffen mit der Hoffnung, eine Lösung in allen Fragen zu finden. Es gehe darum, das laufende zweite Programm zur Unterstützung Griechenlands wieder auf Kurs zu bringen.

Medienberichten vom Wochenende zufolge drängen der Internationale Währungsfonds IWF und die Europäische Zentralbank die Bundesregierung zu einem massiven Forderungsverzicht.

Neben Deutschland lehnen aber auch andere Euro-Länder einen Schuldenschnitt öffentlicher Gläubiger bislang strikt ab.

Vergangene Woche waren die Finanzminister nach einem Verhandlungsmarathon ohne Ergebnis auseinandergegangen. Ein Streit über das langfristige Sanierungsziel Griechenlands hatte die Gläubiger entzweit. Inzwischen hat sich der Internationale Währungsfonds (IWF) Kreisen zufolge aber bewegt.

Bei dem neuen Anlauf der Finanzminister müsste nach Athener Regierungsangaben nur noch eine Finanzlücke von zehn Milliarden Euro gedeckt werden, um das Paket zu schnüren.

Die Hilfstranche aus dem Rettungsprogramm summiert sich auf bis zu 44 Milliarden Euro. Das Geld soll Anfang Dezember in die klamme Staatskasse Griechenlands fließen.