Innerhalb einer Woche soll ein zweites Sondertreffen eine Einigung über die nächste milliardenschwere Rettungstranche bringen.

Brüssel/Berlin. Ein zweites Treffen der Euro-Finanzminister innerhalb weniger Tage soll am Montag die Lösung bringen und Athen mit weiteren Hilfsgelder versorgen. Bei dem EU-Gipfel in Brüssel verhandeln die Politiker über die nächste Kredittranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro.

Nachdem in der vergangenen Woche die ersten Gespräche gescheitert waren, zeigten sich die Spitzenpolitiker dennoch zuversichtlich, dass nun ein Kompromiss der 17 Ressortchefs gelingen würde.

In der strittigen Frage der sogenannten Schuldentragfähigkeit hatten sich zwei Fronten gebildet: Während die IWF-Chefin Christine Lagarde zur „nachhaltigen Lösung“ der Griechenland-Krise vehement auf einen baldigen, radikalen Schuldenschnitt pocht, lehnt dies Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kategorisch ab.

Nachdem Griechenland Vorbedingungen wie ein neues Sparpaket mit harten Einschnitten erfüllte, wartet das Krisenland dringend auf Entscheidungen der Geldgeber, zu denen auch der IWF gehört.

Das deutsche EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen mahnte eine rasche Entscheidung der Euro-Finanzminister an. Er hoffe sehr, dass die Eurogruppe am Montag einen politischen Beschluss fassen wird, die nächste Kreditrate aus dem Hilfspaket freizugeben, sagte er der „Bild-Zeitung“ (Montag).

Dazu müsse die Finanzierungslücke für die nächsten beiden Jahre durch die anderen Länder der Eurozone geschlossen werden. Damit das gelinge, müssten sich alle bewegen. Griechenland benötige die nächste Kreditrate dringend. Es gehe um die Zukunft des Landes in der Eurozone.

Das im Frühjahr vereinbarte Programm von 130 Milliarden Euro ist unter anderem wegen verlängerter Sparziele für Athen aus dem Ruder gelaufen – allein bis 2014 gibt es ein Finanzloch von 13,5 Milliarden Euro. Im Gespräch sind verbilligte Zinsen für Hilfskredite, ein Schulden-Rückkaufprogramm oder Finanzierungsmodelle über die Europäische Zentralbank (EZB), um das Loch zu stopfen.

Die Ressortchefs arbeiten unter Hochdruck, denn in der vergangenen Woche hatten zwölfstündige Marathonverhandlungen keinen Durchbruch gebracht. Klar ist bereits, dass es einen Schuldenschnitt für Griechenland derzeit nicht geben soll.