Die Euro-Schuldenkrise bremst die deutsche Konjunktur immer stärker aus. Das BIP stieg im dritten Quartal nur noch um 0,2 Prozent.
Wiesbaden. Die deutsche Wirtschaft wächst nur noch mit gedrosseltem Tempo. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal 2012 preis-, saison- und kalenderbereinigt nur noch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden berichtete und damit erste Schätzungen bestätigte. Zum Wachstum trugen vor allem der Export und der starke Konsum im Inland bei. Zu Jahresbeginn war die deutsche Wirtschaft noch um 0,5 Prozent gewachsen und im zweiten Vierteljahr um 0,3 Prozent. Im Schlussquartal 2012 erwarten Experten bestenfalls Stagnation.
Deutschland steht dennoch besser da als der Euro-Raum, der von Juli bis September in die Rezession rutschte. Konjunkturtreiber waren hierzulande der Außenhandel, der Bau sowie der private (plus 0,3 Prozent) und staatliche (plus 0,4 Prozent) Konsum. Die Unternehmen exportierten 1,4 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als im Vorquartal. Die Importe legten um 1,0 Prozent zu. Die Investitionen in Bauten stiegen um 1,5 Prozent. Die Unternehmen hielten sich dagegen weiter mit Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen und Fahrzeuge zurück (minus 2,0 Prozent).
Im Schlussquartal 2012 erwarten Experten bestenfalls eine Stagnation der deutschen Wirtschaft.
Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres legte das BIP preisbereinigt um 0,4 Prozent zu. Allerdings gab es in diesem Jahr einen Arbeitstag weniger. Bereinigt um diesen Effekt lag der Zuwachs bei 0,9 Prozent.