Hamburger Modefirma boomt nach Werbe-Offensive. Im dritten Quartal verzeichnete man einen Online-Gewinnzuwachs von 60 Prozent.
Düsseldorf. Tom Tailor kann mit seiner Mode bei den Kunden vor allem im Internet und in den eigenen Läden punkten. Im Onlinehandel legten die Erlöse im dritten Quartal um rund 60 Prozent zu und in den rund 280 Tom-Tailor-Geschäften um 28,5 Prozent, wie die Hamburger Modefirma am Donnerstag mitteilte. Als Grund für den sprunghaft gestiegenen Umsatz im Onlinehandel nannte eine Sprecherin die zum Jahresbeginn gestartete TV-Werbekampagne. Insgesamt steigerte die Modekette ihren Umsatz im dritten Quartal flächenbereinigt um 3,9 Prozent.
Dabei wurden erstmals in den Monaten August und September die Erlöse der zugekauften Modefirma Bonita mit ihren knapp 1000 Läden hinzugerechnet, die in den beiden konsolidierten Monaten aber mit jeweils rund drei Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Vorstandschef Dieter Holzer erklärte: „Wir wissen, dass Bonita Zeit brauchen wird, um auf vergleichbarer Fläche wieder auf Wachstumskurs zu kommen.“ Man werde in den kommenden Monaten daran arbeiten, die Voraussetzungen hierfür zu schaffen.
Tom Tailor hatte vor wenigen Wochen Bonita für 220 Millionen Euro übernommen. Die Firma mit Sitz in Hamminkeln am Niederrhein gehört zu den profitabelsten der Branche. Mit der Übernahme rückt Tom Tailor in der Rangliste der umsatzstärksten deutschen Modefirmen von Platz elf auf sieben vor und rangiert damit vor der CBR-Gruppe (Street One, Cecil OneTouch) und hinter Steilmann. Bisher konkurrieren die Hamburger vor allem mit Unternehmen wie H&M, Zara und Esprit um die jüngere Kundschaft. Mit Bonita erschließt sich der bisher auf jüngere Kundschaft fokussierte Mode-Konzern aber auch die Kundschaft über 50 Jahren.
Den vollständigen Quartalsbericht wird Tom Tailor am 8. November veröffentlichen.