Betriebsratschef Bernd Osterloh geht von einem Einbruch der Nachfrage in Europa aus. Besonders der VW Passat soll betroffen sein.
Düsseldorf/Wolfsburg. Volkswagen stellt sich nach Worten von Betriebsratschef Bernd Osterloh auf den Einbruch der Nachfrage in Europa ein. „Die Probleme in Europa treffen uns besonders beim Passat, der gerade bei Geschäftskunden gefragt ist. Viele Flottenkunden schieben ihre Bestellungen auf“, sagte Osterloh dem „Handelsblatt“ (Freitag). „Wir reagieren darauf, indem wir Schichten herausnehmen.“
Wie das Blatt weiter schreibt, ruht aktuell die Produktion des Passat in dieser Woche nach dem freien Tag der deutschen Einheit auch an diesem Freitag. Bereits am Donnerstag standen die Bänder demnach still. Beim Golf führen die Wolfsburger dagegen Sonderschichten, produzierten trotz des Modellwechsels den auslaufenden Golf weiter. „Weil wir die alte Generation bis Ende des Jahres parallel mit dem neuen Modell bauen, können wir damit Preiskämpfe abwehren, ohne den neuen Golf zu belasten“, sagte Osterloh weiter.
Volkswagens Vertriebsvorstand Christian Klingler wies laut „Handelsblatt“ den Vorwurf zurück, der Autobauer müsse bereits vor dem Start der neuen Generation des Golf im November hohe Rabatte gewähren. „Die Bestellungen des neuen Golf liegen über unseren Erwartungen, der Auftragseingang ist überaus erfreulich“, sagte der Vertriebsvorstand dem Blatt. „Wir gewähren auch keine Riesen-Rabatte, wie das gegenwärtig kolportiert wird. Das sind Lockangebote einiger weniger Händler im Internet.“
Um die Kosten im Griff zu behalten, reduziert Volkswagen dem Blatt zufolge die Lagerbestände. „Teilweise liegen die Bestände 20 Prozent unter der idealen Größe“, sagte Betriebsratschef Osterloh. Der Konzern senkt laut „Handelsblatt“ zudem seine maximal eingeplante Produktionskapazität.
Mit Blick auf die Verkaufszahlen sagte Osterloh: „Der VW-Konzern verkauft 2012 voraussichtlich deutlich mehr Autos als im letzten Jahr. Aber richtig ist, es werden etwas weniger sein als ursprünglich geplant“, sagte Osterloh. „Wir reden allerdings von maximal 140.000 Autos.“ 2011 setzten die Niedersachsen weltweit knapp 8,4 Millionen Autos ab.