Einstiger Weltmarktführer stellt am Mittwoch neue Smartphones mit dem Betriebssystem Windows Phone 8 vor und hofft auf den großen Wurf.
Frankfurt/Main. Der kriselnde Handyhersteller Nokia kann am Mittwoch mit viel Aufmerksamkeit rechnen. Zusammen mit Microsoft haben die Finnen zu einer Pressekonferenz nach New York geladen, gleichzeitig findet in Finnland eine Art Nokia-Hausmesse statt, die Nokia World.
Zudem liegen beide Veranstaltungen eine Woche vor einem Termin von Apple, bei dem am 12. September mit der Präsentation des neuen iPhones gerechnet wird. Die Erwartungen an die Nokia-Veranstaltungen sind deshalb groß, denn der Konzern muss zeigen, was er dem iPhone entgegenzusetzen hat.
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Glaubt man den im Internet kursierenden Gerüchten und auch Bildern, dann werden Nokia und Microsoft mindestens zwei neue Smartphones der Lumia-Reihe mit dem Betriebssystem Windows Phone 8 präsentieren. Ob es darüber hinaus noch eine Überraschung wie etwa einen Tablet-PC von Nokia gibt, bleibt abzuwarten. Es gilt als nicht sehr wahrscheinlich.
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Die neuen Smartphones sollen nach Berichten von Technologieblogs wie UnwiredView oder Areamobile offenbar Lumia 820 und Lumia 920 heißen. Das Topmodell Lumia 920 wird demnach über ein 4,5 Zoll großes Display verfügen, das Lumia 820 einen 4,3 Zoll großen Bildschirm haben.
In ihnen wird wohl auch modernste Kameratechnik zum Einsatz kommen, wie sie schon im 41-Megapixel-Handy Nokia 808 Pureview zu sehen ist. Als Betriebssystem wird Windows Phone 8 zum Einsatz kommen, das zur Windows-8-Familie gehört und wohl im Oktober Premiere haben wird.
Die große Show, das erste Windows-8-Smartphone der Welt vorzustellen, wurde Nokia aber vom südkoreanischen Konkurrenten Samsung gestohlen , der noch auf der IFA in Berlin erklärte, man habe das erste Gerät schon fertig. Mehr war dazu aber noch nicht zu erfahren, etwa wann es auf den Markt kommen soll, und so bleibt noch genug Aufmerksamkeit für Nokia übrig.
Es ist noch nicht mal ein Jahr her, da war das Unternehmen noch der größte Handyhersteller der Welt. Dafür kann sich Nokia jetzt aber nicht mehr viel kaufen. Denn die Nachfrage nach klassischen Handys, also Geräten ohne Touch-Display, geht zurück und Smartphones, die mit Apples iPhone oder den Geräten mit dem Betriebssystem Android konkurrieren konnten, hatte Nokia bis vor kurzem nicht im Angebot. Die Folge waren deutliche Verluste, Entlassungen und Werksschließungen. Seit Juli konnte die Aktie jedoch wieder zulegen, die Hoffnung auf die neuen Lumia-Phones beflügelte den Kurs.
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Für Nokia wird wohl fast alles vom Erfolg der neuen Mobilgeräte mit Windows Phone 8 abhängen. Die Aufmerksamkeit, die das Betriebssystem auch durch die anstehende Werbeoffensive von Microsoft bekommt, soll auch den Nokia-Geräten mehr Popularität verschaffen, so die Hoffnung. Analysten rechnen damit, dass Microsoft bei der Verbreitung seines Betriebssystems noch zulegen kann. Der Marktanteil von Windows Phone in den USA soll in diesem Jahr von drei auf etwa vier Prozent steigen.
Für den Erfolg wird auch wichtig sein, wie schnell Nokia die Geräte auf den Markt bringen kann und wie sehr sie die Käufer begeistern können. Eine Zukunft haben die Finnen wohl nur dann, wenn sie größere Marktanteile hinzugewinnen können. Bislang bekamen die Lumia-Geräte zwar gute Kritiken, ein Durchbruch gelang Nokia damit aber nicht. Vielleicht gelingt ihnen ja am Mittwoch der große Wurf.