Nokia steckt in der Krise. Auch Microsoft sieht blass aus gegen junge Konkurrenten wie Google und Apple. Ist ein Bündnis die Rettung?

Helsinki. Der in der Krise steckende weltweit größte Handy-Hersteller Nokia hat eine umfassende Zusammenarbeit mit dem US-Softwarekonzern Microsoft angekündigt. Dessen Betriebssystem Windows soll künftig vorrangig in den Geräten von Nokia zum Einsatz kommen. Damit verbünden sich nun zwei Unternehmen, die beide zuletzt Mühe hatten, mit den rasanten Entwicklungen im Mobilfunkmarkt Schritt zu halten.

Die Ankündigung von Nokia am Freitag kam nur wenige Stunden, bevor der neue Nokia-Vorstandsvorsitzende Stephen Elop vor Analysten in London seine Pläne für den Smartphone-Markt erläutern wollte.

Ziel der Kooperation mit Microsoft ist es, beiden Unternehmen zu helfen, Marktanteile von Googles Android-System und Apples iPhone zurückzuerobern. Man wolle die Stärken beider Unternehmen kombinieren und „ein Ökosystem von einzigartiger globaler Reichweite“ schaffen, erklärte Elop.

Für Nokia ist der Einsatz eines anderen Betriebssystems ein tiefer Einschnitt, besitzt der Konzern doch mit Symbian und MeeGo zwei Systeme, die eigentlich alle Bereiche abdecken sollten. Ganz fallen lassen will Nokia sie denn auch nicht. So sollen weiter Geräte mit dem Symbian-Betriebssystem produziert werden. Und auch mindestens ein Gerät mit MeeGo soll in diesem Jahr noch erscheinen, wie Nokia ankündigte.

Die Ankündigung hatte auf die Börse keinen positiven Einfluss. Die Nokia-Aktie gab am Morgen mehr als neun Prozent auf 7,42 Euro nach.