Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen 8,3 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. BIP-Plus bei 0,6 Prozent.
Wiesbaden. Die gute Konjunktur hat dem deutschen Fiskus einen Überschuss beschert. Im ersten Halbjahr 2012 nahm der Staat nach vorläufigen Ergebnissen 8,3 Milliarden Euro mehr ein, als er ausgab, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) errechnet sich daraus eine Überschussquote von 0,6 Prozent. Während einige Länder im Euroraum mit umfassenden Sparbemühungen versuchen, die lodernde Staatsschuldenkrise zu überwinden, ist Deutschland damit weit von der Defizit-Marke von 3,0 Prozent des BIP entfernt, die der Maastricht-Vertrag höchstens erlaubt.
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2011 hatte Deutschland ein gesamtstaatliches Defizit von 1,0 Prozent erwirtschaftet. Einen Überschuss im Gesamtjahr gab es zuletzt 2007.
Die nach wie vor gute konjunkturelle Entwicklung habe erneut zu höheren Staatseinnahmen geführt, berichteten die Statistiker. Ausschlaggebend für das Plus im ersten Halbjahr 2012 war demnach ein Überschuss der Sozialversicherung in Höhe von 11,6 Milliarden Euro. Dem stand ein Defizit der Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden in Höhe von 3,3 Milliarden Euro gegenüber. (dpa)