In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres legte das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) um 13 Prozent auf 247 Millionen Euro zu.

Hamburg. Europas größter Kupferkonzern Aurubis schraubt nach einem operativen Gewinnsprung in den ersten neun Monaten seine Geschäftsziele nach oben. Statt eines bisher in Aussicht gestellten bereinigten Betriebsgewinns in Höhe des Vorjahres von 327 Millionen Euro erwartet der Konzern nun für das Geschäftsjahr 2011/2012 eine leichte Steigerung. Bereits im Zeitraum von Oktober bis Juni lag das Ergebnis mit 304 Millionen Euro nahe am Vorjahreswert. Das Management machte am Dienstag allerdings deutlich, dass das Geschäft in den verbleibenden drei Monaten bis zum Geschäftsjahresschluss Ende September angesichts des Konjunkturabschwungs nicht mehr so stark zulegen dürfte.

+++ Aurubis-Konzern bleibt auf Wachstumskurs +++

Im dritten Geschäftsquartal steigerte Aurubis, deren Firmenname für „rotes Gold“ steht, den um die Bewertung der Kupferbestände bereinigten Betriebsgewinn um sieben Prozent auf 111 Millionen Euro. Damit hob sich die ehemalige Norddeutsche Affinerie zugleich positiv von ihrem Hauptaktionär Salzgitter ab, der mit der flauen Nachfrage im Stahlgeschäft kämpft. Da die Aktien des nach ThyssenKrupp zweitgrößten deutschen Stahlkochers in den vergangenen Monaten deutlich an Wert verloren haben, musste Aurubis den Wert seiner Beteiligung (deutlich unter drei Prozent) in den Büchern 28 Millionen Euro niedriger ansetzen. Dadurch sank der Vorsteuergewinn um ein Viertel. Umgekehrt profitiert Salzgitter von den guten Geschäften bei Aurubis, an der die Niedersachsen 25 Prozent der Stimmrechte halten.

Schwäche in Südeuropa fällt nicht ins Gewicht

Sollten die Hamburger ihre Geschäftsziele erreichen, wäre der Konzern in diesem Jahr eines der wenigen Schwerindustrieunternehmen mit einem Gewinnplus. Aurubis macht derzeit eine schrumpfende Nachfrage nach Kupferprodukten wie Kabeln in Südeuropa durch höhere Schmelzlöhne in der Kupfererzeugung und beim Kupferrecycling wett. Die Schwäche der südeuropäischen Autobauer fällt bei Aurubis weniger ins Gewicht, weil die Nachfrage der deutschen Premiumhersteller robust ist. In Oberklasseautos ist der Kupferanteil wegen der Elektronik besonders groß.

+++ Kupferkonzern Aurubis freut sich über Gewinne +++

Aurubis kauft den Kupfer bei den Minen ein und macht daraus Kathoden, die anschließend weiterverkauft oder von dem Konzern selbst zu Gießwalzdraht oder Stranggussprodukten weiterverarbeitet werden. Dafür kassiert Aurubis den Schmelzlohn - eine wichtige Ertragsquelle des Unternehmens, das in der Kathodenproduktion weltweit hinter der staatlichen chilenischen Codelco liegt. Der Durchsatz von Kupferkonzentrat habe sich in den ersten neun Monaten erhöht, berichtete Aurubis. Die Schmelzlöhne seien gestiegen.

Zudem klingeln die Kassen des Konzerns, weil die Preise für Schwefelsäure steigen. Diese fällt bei der Kathodenproduktion als Nebenprodukt an und ist in der Düngemittel- und Chemieindustrie gefragt. Auch mit dem Recycling von Altkupfer verdiente Aurubis gut. Der Konzern ist auch Europas größter Kupferrecycler.