Der wachsende Wohlstand in den Schwellenländern beschert dem Konzern gute Ergebnisse - die Energiewende gibt Hoffnung für die Zukunft.
Hamburg. Der Kupferkonzern Aurubis kann sich über fette Gewinne freuen und dank der Energiewende in Deutschland auf eine rosige Zukunft hoffen. Für den Ausbau von Stromnetzen und erneuerbaren Energien sowie den Bau von Hybrid- und Elektroautos wird Kupfer benötigt. „Die erneuerbaren Energien eröffnen uns viele Chancen“, sagte Aurubis-Chef Peter Willbrandt am Donnerstag in Hamburg. Allein ein Offshore-Windrad und die notwendigen Leitungen enthalten 25 bis 30 Tonnen Kupfer.
Der Konzern befürchtet jedoch auch Probleme bei der Energiewende. Um bei Spannungsschwankungen oder einem Blackout im Stromnetz gewappnet zu sein, haben die Hamburger rund zwei Millionen Euro investiert. „Das flüssige Metall darf uns nicht in den Maschinen abkühlen“, sagte Finanzvorstand Erwin Faust. Aurubis benötigt allein in Deutschland so viel Strom wie 250 000 bis 300 000 Haushalte.
Mit dem Kauf eines Teils der Luvata-Gruppe im September hat sich der führende europäische Kupferkonzern in die Weltspitze vorgearbeitet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. September) stieg das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) um 84 Prozent auf 292 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 211 Millionen Euro übrig.
Der Umsatz kletterte 2010/11 auf 13,3 Milliarden Euro. Den Aktionären winkt eine um ein Fünftel auf 1,20 Euro je Aktie erhöhte Dividende. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Hamburger mit „einer zufriedenstellenden Ergebnislage“. Das exzellente Ergebnis des vergangenen Jahres lasse sich jedoch nicht wiederholen, sagte Willbrandt, der den Leitung des Konzerns am 1. Januar von Bernd Drouven übernommen hat. Dennoch sei Aurubis optimistisch und sehe sich für die Zukunft gut aufgestellt. „Wir sind zuversichtlich, dass der Bedarf für Kupfer weiterhin steigen wird“, sagte Willbrandt. Getrieben werde die Nachfrage vor allem aus Asien, speziell China.
Das Unternehmen hat rund 6300 Mitarbeiter in elf europäischen Ländern und Nordamerika. Sie stellen aus Kupfererz und Kupferschrott reines Kupfer her und verarbeiten es weiter zu Produkten für die Auto-, Elektro- und Bauindustrie. (dpa)