Auf dem deutschen Tablet lief Windows statt wie angekündigt Linux. Das hat einer der Entwickler zugegeben. Grund war offenbar Zeitmangel.

Berlin. Entgegen der Angaben der WePad-Macher lief das Betriebssystem Windows auf dem Mini-PC und nicht Linux, als es am Montag auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Das bestätigte einer der beiden WePad-Entwickler, Helmut Hoffer von Ankershoffen, am Dienstag im Online-Netzwerk Facebook.

Wegen Problemen beim Zoll hätte er das Gerät „nur sehr kurz vor der PK“ bekommen, schrieb Hoffer von Ankershoffen. Bei der Pressekonferenz hätten die WePad-Macher ein Video in einer Endlosschleife gezeigt, das über Microsoft Media Player gelaufen sei. Neofonie, eines der beiden Unternehmen, das das WePad entwickelt hat und dessen Geschäftsführer Hoffer von Ankershoffen ist, wollte sich zunächst nicht äußern.

Das WePad war am Montag erstmals der Öffentlichkeit präsentiert worden. Es ist eine deutsche Variante des iPad von Apple, das seit Anfang April in den USA auf dem Markt ist und innerhalb einer Woche 450.000 Mal verkauft wurde. Neben Neofonie ist auch der Münchener Touchscreen-Spezialist Tore Meyer von 4tiitoo an der Entwicklung beteiligt. Das WePad soll ab Juli in Deutschland verkauft werden, doch am Montag gab es noch keinen ausgereiften Prototyp zu sehen.

Damit scheint das Ziel, einen iPad-Konkurrenten auf den Markt zu bringen, in die Ferne zu rücken. Hoffer von Ankershoffen hatte angekündigt, dass das WePad seinen Nutzern „Offenheit, Barrierelosigkeit und faire Bedingungen“ bieten solle. Anders als das iPad soll der deutsche Tablet-Computer USB-Anschlüsse, eine Kamera und einen Steckplatz für in Europa gängige Sim-Karten besitzen. Sein Preis soll bei 450 Euro für ein einfaches und 570 Euro für ein aufwändigeres Modell betragen, wie Hoffer von Ankershoffen sagte.

DER GROSSE IPAD-TEST