Weil das iPhone 4 versteckt ortsbasierte Nutzerdaten speichert, ziehen Kunden in den USA nun vor Gericht. Apple äußert sich bislang nicht.
New York. Die versteckte Speicherung von Nutzerdaten hat für Apple juristische Konsequenzen: Zwei Kunden haben vor einem US-Gericht in Tampa (US-Staat Florida) Sammelklage gegen den Hersteller von iPhone und iPad eingereicht.
Laut der Klageschrift vom 22. April fordern sie, dass Apple die Sammlung von Ortungsdaten beendet. Zudem verlangen sie eine Erstattung des Kaufpreises, weil sie in Kenntnis der Datenspeicherung die Produkte nicht gekäuft hätten. Apple äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorgang.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass bestimmte Apple-Geräte dauerhaft und kontinuierlich Informationen über die jeweiligen Aufenthaltsorte der Nutzer speichern. Betroffen sind iPhones sowie iPads mit Mobilfunkverbindung. Die Informationen werden weder an Apple noch an andere weitergeleitet. Datenschützer kritisierten die Speicherung.
Warum werden die Daten gespeichert?
Computerexperten halten es sogar für möglich, dass Bewegungsprofile für Behörden gespeichert werden. Frank Rosengart, Mitglied des Chaos Computer Clubs (CCC), hält es für möglich, dass der Computergigant Apple die Bewegungsprofile der iPhone- und iPad-Nutzer im Auftrag von Behörden speichert.
Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Rosengart, der auch in der Jury für den BigBrotherAward der Datenschutzorganisation FoeBuD sitzt: „Vielleicht ist Apple ja von Behörden 'gebeten' worden, diese Protokolldatei anzulegen.“ Immerhin wüssten die Behörden schon sehr viel länger, dass die Geräte die Standorte der Nutzer speichern.
Möglicherweise versuche Apple aber auch mit den Daten, einen „Durchschnittsaufenthaltsort“ der Nutzer zu ermitteln, um standortbezogene Werbung besser adressieren zu können, fügte der Experte hinzu. „Warum Apple diese Daten sammelt, kann am Ende aber sicher nur Apple selbst beantworten“, betonte er.