In China und in Lateinamerika wachsen die Umsätze zweistellig. Neue Sparmaßnahmen sind beim Kosmetikkonzern nicht vorgesehen.

Hamburg. Der Hamburger Kosmetikkonzern Beiersdorf bleibt trotz Konsumflaute auf Wachstumskurs und blickt nach neun Monaten etwas optimistischer in die Zukunft als bislang. Man sehe Anzeichen für eine Konjunkturerholung. In beiden Unternehmensbereich habe es im dritten Quartal einen Aufwärtstrend gegeben, sagte Vorstandschef Thomas-B. Quaas bei der Vorstellung der Zwischenbilanz. „Der Unternehmensbereich Consumer wächst organisch um 0,9 Prozent im Vergleich zum hohen Vorjahresniveau. Tesa verzeichnet insbesondere in seinem Industriegeschäft eine Trendwende und zeigt ein positives Ergebnis“, erklärte Quaas

Wachstumsimpulse seien in den vergangenen Monaten von dem guten Deutschland-Geschäft und zweistellig wachsenden Geschäften in China, Brasilien, wie auch Lateinamerika gekommen. Die Marken Nivea und Eucerin hätten abermals weltweit Marktanteile hinzu gewinnen können, teilte dass Unternehmen weiter mit. Das Geschäft der La Prairie Gruppe im Luxusbereich sei im Vergleich zum Vorjahr noch immer rückläufig, habe sich aber stabilisiert.

In den ersten neun Monaten lag der Konzernumsatz um 1,7 Prozent unter dem Vorjahreswert und betrug 4,35 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank auf 435 Millionen Euro und lag damit um 113 Millionen Euro unter dem Werten von 2008.

„Wir wollen 2010 bei Umsatz und Ergebnis über 2009 liegen“, sagte Quaas am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Das Unternehmen werde stärker als der Markt zulegen. Insgesamt sei aber damit zu rechnen, dass sich die Auswirkungen der Wirtschaftskrise weiter bemerkbar machen. Mit Preiskämpfen wolle Beiersdorf jedoch nicht um Marktanteile kämpfen, betonte Quaas. „Wir wollen keine Billig-Produktinitiativen starten.“

Die eingeleiteten Sparmaßnahmen sind aus Quaas' Sicht angemessen, eine Ausweitung sei nicht geplant. Derzeit stünden noch die Logistikstandorte Stuttgart und Offenburg sowie ein Produktionsstandort bei Flensburg und einige internationale Betriebe auf dem Prüfstand. Sie sollen möglicherweise geschlossen werden.