Im Internet gab es 70.000 Bestellungen. Der Ausverkauf läuft auch in 80 Technik-Centern und 1200 Shops. Lange Schlangen in Hamburg-Horn.
Fürth/Hamburg. Nach dem Beginn des Quelle-Ausverkaufs im Internet schlagen Rabattjäger seit Montag auch in den Quelle Technik Centern und 1200 Quelle-Shops zu. Der insolvente Versandhändler wirbt mit Nachlässen von bis zu 30 Prozent. Doch weil der Räumungsverkauf in den Läden schon vor Wochen begonnen hat, waren die Schaufenster und Regale schnell leergeräumt. Wann die Shops mit neuer Ware rechnen können, ist laut Insolvenzsprecher Thomas Schulz noch unklar.
Ziel sei es, dass die Ladengeschäfte mit dem Ausverkauf zunächst ihre Lager leer räumten. Danach könnten sie bei Bedarf noch einmal frische Ware nachbestellen, sagte Schulz. Wie dies dann koordiniert und organisiert werde, sei noch nicht entschieden.
Im Internet gingen Schulz zufolge bis Montag Früh knapp 80.000 Bestellungen ein. „Das ist schon gigantisch“, erklärte Quelle-Sprecher Manfred Gawlas. Der bisherige Bestell-Rekord liege bei knapp über 40.000 im November vergangenen Jahres. Nun müsse sich zeigen, ob das Logistikzentrum in Leipzig und DHL als Auslieferer in der Lage seien, die Bestellungen auch abzuwickeln. „Wir brauchen jetzt viele Menschen, die die Ware verpacken und liefern“, sagte Gawlas.
Insgesamt 18 Millionen Räumungsverkaufs-Artikel sollen in dem kommenden Wochen im Internet und den Shops angeboten werden. Die Hälfte der Artikel ist Mode. Möbel sollen mit 20 Prozent, Technik mit 10 Prozent und Kleidung mit 30 Prozent Nachlass verkauft werden. Neben den 1.200 Quelle-Shops gibt es bundesweit noch rund 80 Technik Center.
Der Ansturm auf die Quelle-Angebote im Internet war auch am Montag zeitweise so groß, dass sich die Seiten nicht oder nur sehr langsam aufbauten. Bereits am Sonntag konnten Kunden die Seite schon kurz nach dem Start des Ausverkaufs um 06.00 Uhr zum Teil nicht mehr aufrufen. Der Quelle-Betriebsrat hofft, dass der Ausverkauf viele Beschäftigte bis Weihnachten in Lohn und Brot halten kann. Für den Ausverkauf werden 4.300 Mitarbeiter noch einige Wochen gebraucht - die meisten davon in den Call Centern Berlin, Magdeburg und Cottbus und bei der Logistik in Leipzig.
Verbraucherschützer raten unterdessen, sich bei dem größten Ausverkauf in der bundesdeutschen Geschichte als Kunde nur auf die Zahlung per Rechnung und nicht per Vorkasse einzulassen. Umtausch ist möglich, Ratenzahlung dagegen nicht mehr – die per Rechnung gelieferte Ware muss in 14 Tagen bezahlt werden.
Vor dem Quelle-Shop in Hamburg-Horn hatte sich am Morgen bereits eine lange Schlange gebildet. „In meinem Laden ist ein großer Andrang auf alle Produkte zu spüren“, sagte Filialleiter Ingo Schrader. Es gebe 30 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. Er rechne mit einem weiteren Ansturm der Kunden im Laufe des Tages, sagte Schrader. Sein Geschäft werde noch mit weiteren Waren beliefert.
Die Regale der Geschäfte sind aber nicht mehr überall voll. Im Quelle-Verkaufshaus Husum etwa warteten die Mitarbeiter noch auf Warenlieferungen aus Fürth. Nach fünf Minuten seien viele Kunden am Montagmorgen „traurig wieder gegangen“, hieß es in Husum. „Wir haben ja nicht mehr viel.“ Das Angebot beschränke sich vor allem auf Bekleidung, Hausartikel und Spielsachen.