Weil die Rohstoffpreise dramatisch gestiegen sind, muss sich die Fastfoodkette McDonald's von der gebeutelten Insel zurückziehen.
Island wird wegen der Finanzkrise zu einem komplett McDonald's-freien Land. Wie der Rundfunksender RUV am Dienstag in Reykjavik berichtete, schließen alle drei Restaurants der US-Kette auf der Atlantikinsel, weil die Rohstoffe unerschwinglich teuer geworden seien. Skandinavische Medien zitierten den Betreiber der Restaurants, Jon Ogmundsson, mit der Bemerkung: „Es ist unfassbar. Für ein Kilo Import-Zwiebeln aus Deutschland zahle ich inzwischen so viel wie für eine Flasche guten Whiskey.“
Hintergrund ist der dramatische Verfall der Landeswährung Krone. Sie hat seit dem Frühjahr mehr als drei Viertel ihres Werts gegenüber dem Euro verloren. Als das erste McDonald's-Restaurant auf Island 1993 eröffnet wurde, kam der damalige Ministerpräsident Davíd Oddsson und verzehrte feierlich einen ersten Big Mac. Ogmundsson will künftig eine eigene kleine Schnellimbiss-Kette unter dem Namen Metro betreiben, die heimische Produkte verwendet. Wichtigste Einnahmequelle für die von der Finanzkrise besonders hart getroffenen 320.000 Bürger auf der Atlantikinsel ist der Fischfang.