BERLIN. Die höheren Preise für Milch, Butter und Quark werden sich bei den Verbrauchern mit Mehrkosten von zwei bis vier Euro im Monat niederschlagen. Davon geht der Deutsche Bauernverband aus. "Diese Preisanhebungen stellen einen wesentlichen Schritt zur Sicherung der Zukunft der deutschen Milcherzeugung dar", teilte der Bauernverband dazu mit.

Die Erhöhung werde auch bei den Milchbauern ankommen: Die Molkereien würden die Milchpreise in den kommenden Wochen um vier bis acht Cent pro Kilogramm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhen. Damit lägen die Milchpreise in der zweiten Jahreshälfte zwischen 33 und 36 Cent, teilweise bei über 40 Cent. Vor einigen Monaten lag der Milchpreis noch bei 27 Cent. Indes lehnte der Bauernverband die Abschaffung der Milchquote ab. Zwar sei eine Mehrheit der Mitglieder dafür, "die Quote 2015 auslaufen zu lassen", sagte der Generalsekretär des Verbands, Helmut Born, "Aber diese Anpassungsphase brauchen wir."

Die Bauern sind nach Auffassung des Verbraucherschutzministeriums nicht für die starke Verteuerung der Butter verantwortlich. Die Erzeugerpreise seien um sieben Prozent gestiegen, "aber der Handel erhöhte den Preis für 250 Gramm Butter von 0,79 auf 1,19 Euro", kritisierte der Staatssekretär des Ministeriums, Gerd Müller. Die Bundesregierung fordert nun vom Lebensmittelhandel Rechenschaft über die drastische Erhöhung des Butterpreises. "Wir lassen analysieren, warum es bei der Butter zu Preissteigerungen kommt, die durch die höheren Erzeugerpreise nicht zu begründen sind", sagte Müller. Er fordert eine Offenlegung der Kalkulation. "Leider haben wir eine Struktur, in der sechs große Handelsketten 70 Prozent des Markts beherrschen."

Günstige Butter wird es vorerst nicht mehr geben. Bei Toom herrschte, nachdem Butter für 79 Cent verkauft wurde, großer Ansturm. "Unsere Restbestände sind aufgebraucht. Wir haben zwar nachbestellt, aber die Ware kann nicht mehr zu dem günstigen Preis angeboten werden", sagt Rewe-Sprecher Andreas Krämer.