Das Oberste US-Gericht hat jetzt doch grünes Licht für einen Einstieg des italienischen Autokonzerns Fiat bei dem insolventen US-Hersteller Chrysler gegeben.

Washington. Das Gericht wies am Dienstag einen Eilantrag mehrerer Pensionsfonds zurück, die die Allianz verhindern wollten. Die Kläger hätten nicht gezeigt, dass eine Aussetzung des Verfahrens gerechtfertigt sei, hieß es in einer zweiseitigen Begründung.

Erst am Montag hatte das Gericht dem Eilantrag der Gruppe von Pensionsfonds aus dem Bundesstaat Indiana stattgegeben und das Zusammengehen der beiden Konzerne vorerst gestoppt. In einer von Richterin Ruth Bader Ginsburg unterzeichneten Erklärung hieß es, die in der Vorwoche erteilte Genehmigung des Insolvenzgerichts für die Allianz werde bis zu einer endgültigen Entscheidung ausgesetzt. Diese Aussetzung des Verfahrens sei nun aufgehoben, erklärte das Oberste Gericht am Dienstag.

Die Pensionsfonds hatten den Eilantrag am Samstag eingereicht. Die Kläger betrachten den Verkauf des US-Autobauers an Fiat als verfassungswidrig, weil die Ansprüche nachgeordneter Gläubiger über die Ansprüche großer Gläubiger gestellt würden. Für Chrysler, Fiat und die US-Regierung ist das nun erlaubte Zusammengehen ein großer Erfolg. Der Detroiter Konzern hatte erklärt, 100 Millionen Dollar für jeden weiteren Tag Verzögerung zu verlieren. Fiat hatte mit einem Rückzug aus dem Geschäft gedroht, sollte es nicht bis 15. Juni vollzogen sein.

Das New Yorker Insolvenzgericht hatte seine Zustimmung zu einer beschleunigten Allianz in der vergangenen Woche auch mit dem finanziellen Druck auf Chrysler begründet. Die US-Regierung hatte das Geschäft zwischen Chrysler und Fiat vermittelt und mit Bürgschaften in Milliardenhöhe abgesichert.