Bei dem kurzfristig geplanten Treffen auf Sylt steht die Finanzkrise der Eurozone im Fokus. Geithner spricht im Anschluss mit EZB-Spitze.

Berlin/Westerland. Deutschland und die USA pochen auf eine Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen zur Stabilisierung der Eurozone. Finanzminister Wolfgang Schäuble und sein US-Amtskollege Timothy Geithner sprachen sich bei einem Treffen am Montag auf der Nordseeinsel Sylt für eine Fortführung der weltweiten und europäischen Reformanstrengungen aus. Bei dem gut einstündigen Gespräch in Schäubles Urlaubsort betonten beide Minister einer Mitteilung des Bundesfinanzministeriums zufolge, die Politik müsse "alle zur Bewältigung der Finanz- und Vertrauenskrise erforderlichen Reformschritte vereinbaren und umsetzen. Die jüngsten Äußerungen von "EU-Entscheidungsträgern“, alle notwendigen Schritte zur Wahrung der Finanzstabilität in der Eurozone zu unternehmen, hätten Geithner und Schäuble zur Kenntnis genommen, hieß es weiter.

Deutschland und die USA wollen zusammen mit den Partnerländern bis zum Herbst die "politische Agenda zur weiteren Stabilisierung der Volkswirtschaften weltweit und in Europa voranbringen“. Beide äußerten sich den Angaben zufolge zuversichtlich, dass die Reformanstrengungen in den Euro-Mitgliedstaaten gelingen.

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Schäuble und Geithner lobten die Fortschritte nahezu aller Euro-Krisenländer. Sie verwiesen auf Irland, dem vergangene Woche die Platzierung längerfristiger Anleihen gelungen ist. Portugal bescheinigten sie einen "anhaltenden Erfolg“ bei der Einhaltung der versprochenen Sparanstrengungen. Schäuble und Geithner hätten zudem "über die beachtlichen Anstrengungen in Spanien und Italien“ gesprochen, die weitreichende Fiskal- und Strukturreformen anstrebten. (dpa)