Der wegen Bestechlichkeit verurteilte Ex-Banker Gerhard Gribkowksy hat umfassend gegen Bernie Ecclestone ausgesagt und schwer belastet.
München. Die Münchner Staatsanwaltschaft ist bei ihren Schmiergeld-Ermittlungen gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone offenbar einen großen Schritt vorangekommen. Das berichten die „Süddeutsche Zeitung“ und der „Münchner Merkur" (Freitagausgaben) übereinstimmend.
Nach den Medienberichten hat der wichtigste Belastungszeuge, der Ex-Vorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Gribkowsky soll in einer mehr als achtstündigen freiwilligen Vernehmung wiederholt haben, was er vor einigen Wochen als Angeklagter in seinem eigenen Prozess gestanden hatte: Dass er von Ecclestone 44 Millionen Dollar Schmiergeld angenommen habe. Das Landgericht hatte Gribkowsky zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt . Verteidigung und Staatsanwaltschaft legten Revision ein.
Achteinhalb Jahre Haft für Ex-Banker Gribkowsky
Zehn Jahre Haft gefordert – Ecclestone gerät ins Visier
Gribkowksy hätte eigentlich ein Aussageverweigerungsrecht, solange nicht über die Revision zu seinem Urteil entschieden worden ist. Davon machte er demnach jedoch keinen Gebrauch. Gribkowskys Aussage gilt als Hauptbeweismittel gegen Ecclestone. Die Staatsanwaltschaft München I wollte sich zu dem laufenden Verfahren am Donnerstagabend nicht äußern.
+++ Ecclestone: Millionen-Zahlungen waren Schweigegeld +++
Ecclestone beteuert seine Unschuld und betonte stets, er sei von Gribkowsky erpresst worden. Der 81-jährige Brite hat angekündigt, an diesem Wochenende zum Großen Preis von Deutschland zum Hockenheimring zu kommen. (dpa/dapd/abendblatt.de)