Einige EU-Politiker überlegen laut Mediebericht den alten und neuen Rettungsschirm zeitgleich zu aktivieren, um so Schlagkraft zu steigern.

London. Die EU-Politiker überlegen laut einem Zeitungsbericht, den alten Euro-Rettungsschirm EFSF und den neuen Schirm ESM vorübergehend parallel laufen zu lassen, um die Schlagkraft der Fonds in etwa zu verdoppeln. Das berichtet die britische Wirtschaftszeitung „Financial Times“ unter Berufung auf EU-Diplomaten. Entsprechende Pläne könnten auf dem EU-Gipfel Ende der Woche in Brüssel diskutiert werden.

Der ESM sollte als dauerhafter Krisenfonds für hochverschuldete Euroländer eigentlich die EFSF 2013 ablösen, zuletzt war jedoch auch auf deutscher Seite schon über einen früheren Einsatz des ESM gesprochen worden.

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Der Schirm unterscheidet sich von der bisherigen Lösung dadurch, dass er mit Eigenkapital unterlegt ist, das die Euroländer über mehrere Jahre hinweg einzahlen. Damit werden auch die Haushalte der Mitgliedsstaaten belastet. Außerdem ist eine Beteiligung privater Gläubiger wie Banken „von Fall zu Fall“ vorgesehen – allerdings könnte diese Regelung angesichts der Verunsicherung auf den Finanzmärkten wieder gekippt werden. (dpa/abendblatt.de)