Wenn es in den Wochen vor Weihnachten gut läuft, könnte ein neuer Umsatzrekord erreicht werden. Besonders beliebt sind Multimedia-Artikel.
Nürnberg. Für den Einzelhandel sind die Wochen vor Weihnachten die wichtigste Zeit im Jahr. Die deutsche Spielwarenbranche rechnet mit einem guten Weihnachtsgeschäft und erwartet 2011 einen Rekordumsatz. Bis zum Jahresende könnten die Erlöse zu Einzelhandelspreisen um gut drei Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro steigen, erläuterten der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) und der Deutsche Verband der Spielwaren-Industrie (DVSI) unmittelbar vor der „heißen Phase“ am Donnerstag in Nürnberg. Der robuste Arbeitsmarkt und die gute konjunkturelle Lage stützten die die Nachfrage.
+++449 Euro für Weihnachtsgeschenke+++
In diesem Jahr stünden vor allem Actionspielsachen sowie Multimedia- und Sammelartikel auf den Wunschzetteln der Kinder. Lieferengpässe wie im vergangenen Jahr dürfte es diesmal höchstens vereinzelt geben, kündigte BVS-Geschäftsführer Willy Fischel an. Auch die Preise blieben zum Fest stabil. 2012 hingegen werde es aufgrund gestiegener Herstellungskosten je nach Marke Erhöhungen im einstelligen Bereich geben.
Vor allem in China klettern die Produktionskosten wegen der höheren Löhne für die Mitarbeiter nach oben. Hinzu kommen den Angaben zufolge höhere Aufwendungen für Rohstoffe, Energie und Qualitätskontrollen. In der Branche findet derzeit deshalb eine deutliche Rückverlagerung der Produktion nach (Ost-)Europa statt. Wurden noch vor wenigen Jahren weit über 70 Prozent aller in Deutschland verkauften Spielsachen in China produziert, seien es nunmehr noch 60 Prozent, hieß es vom DVSI.
Dies ist aber nicht der einzige Wandel in der Branche. „Der Wettbewerb im Spielwareneinzelhandel ist eine ganze Ecke härter geworden“, berichtete Fischel. Vielerorts deckten die Verkaufspreise kaum noch die Einkaufspreise. Positiv sei, dass sich das Geschäft im Jahresverlauf etwas verlagert habe und die Händler deshalb nicht mehr ganz so stark vom Weihnachtsgeschäft abhängig seien. (dpa/abendblatt.de)