Zu den Maßnahmen gehört die Verdopplung der Mitarbeiter für die Schneebeseitigung auf Bahnanlagen und Bahnsteigen.

Berlin. Die Deutsche Bahn investiert in diesem Jahr über 70 Millionen Euro zusätzlich, um für die Winter-Saison gerüstet zu sein. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf ein internes Konzernpapier. Demnach werden bis 2015 insgesamt rund 300 Millionen Euro in die nachhaltige Steigerung der Fahrzeug- und Infrastrukturverfügbarkeit gerade auch bei extremer Witterung investiert. Der Zughersteller Siemens kündigte zugleich bessere Wartungskonzepte an.So sind etwa rund 1.000 Weichenheizungen nachgerüstet worden. 48.500 aller 72.000 Weichen seien damit beheizt.

Zu den Einzelmaßnahmen gehört dem Krisen-Plan zufolge die Verdopplung der internen und externen Mitarbeiter für die Schneebeseitigung auf Bahnanlagen und Bahnsteigen auf 16.000 Personen. Ziel sei es, Bahnsteige bis zum Betriebsbeginn und 90 Prozent der betriebsnotwendigen Weichen innerhalb von vier bis fünf Stunden von Schnee und Eis zu befreien. In Betriebspausen werde die Bahn zudem bestimmte Putzloks einsetzen, um elektrische Oberleitungen von Reif zu befreien. An rund 2.000 Kilometern Bahnstrecke seien außerdem Bäume und Büsche so beschnitten worden, dass sie auch bei Schneelast nicht auf die Gleise stürzen. Ebenfalls neu sei ein satellitengestütztes Meldesystem, das jederzeit einen Überblick über den Räumstatus an Bahnsteigen erlaube.

Siemens will sich derweil um eine intensivere Wartung der Züge bemühen. „Wir werden sicherlich mit der Bahn darüber sprechen, wie wir die Wartung verbessern können“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Siemens Mobility, Hans-Jörg Grundmann. Das gelte insbesondere für die Nachfolgegeneration der jetzigen Intercity- und Intercity-Express-Züge, den ICx. Die ersten ICx-Züge sollen 2016 ausgeliefert werden. Ein Bahnsprecher erklärte jedoch, der Staatskonzern wolle die Wartung weiter in seiner Hand behalten.

Bahn-Verkehrsvorstand Ulrich Homburg hatte Anfang Oktober angekündigt, sich intensiv auf den Winter vorbereiten zu wollen. Zugleich verwies er auf die weiter angespannte Situation im Fernverkehr. Wegen der verkürzten Ultraschalluntersuchungen fehlten im täglichen Betrieb mehr als ein Dutzend ICE. Zusätzlich verspäte sich die Lieferung der 16 neuen ICE-3-Züge von Siemens und der 178 Nahverkehrstriebwagen des Typs Talent 2 von Bombardier.