Buffett investiert zehn Milliarden Dollar in den Traditionskonzern. Damit wird er bei einem Anteil von 5,5 Prozent größter Aktionär.
New York. Paukenschlag beim IT-Unternehmen IBM. Nach Milliardenverlusten mit Derivaten sucht der US-Starinvestor Warren Buffett nun sein Heil in der Technologiebranche. Er hat dafür ein jahrelanges Prinzip über den Haufen geworfen und mehr als zehn Milliarden Dollar in den Traditionskonzern investiert.
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Bislang hatte Buffett stets erklärt, nicht in IT- und Computerunternehmen zu investieren, da sich die langfristige Entwicklung der Firmen nur schlecht prognostizieren lasse. Nun habe er jedoch die Geschäftsberichte von IBM gelesen und seine Meinung über Investitionen in der Branche geändert. Er habe schon viel früher verstehen müssen, dass IBM vor allem Dienstleistungen anbiete und Computersysteme für die IT-Abteilungen anderer Unternehmen beschaffe.
Bereits seit März habe sein Unternehmen Berkshire Hathaway IBM-Aktien im Wert von 7,8 Milliarden Euro aufgekauft und sich damit rund 5,5 Prozent an dem Unternehmen gesichert, sagte Buffett am Montag in einem Interview des Fernsehsenders CNBC. Damit ist Buffett nach Daten des Finanzdienstleisters Thomson Reuters gemeinsam mit State Street Global Advisors größter Aktionär des Konzerns.
Europäische Banken hat die Investmentlegende nicht auf dem Zettel: Er habe derzeit kein Interesse an dieser Branche und verstehe nicht genug von den Geldinstituten auf dem Kontinent, um Geld darauf zu setzen, sagte Buffett am Montag in einem Interview mit dem US-TV-Sender CNBC. Der Milliardär wird immer als einer der ersten genannt, wenn es wegen einer strengeren Regulierung oder der Schuldenkrise um einen erhöhten Kapitalbedarf der europäischen Geldhäuser geht.
Die Investmentlegende hat den Konzern nicht von seinem Einstieg informiert. Wie üblich habe er sich die Jahresbilanz des Konzerns gründlich angesehen, sagte Buffett in dem Interview. „Ich habe das von verschiedenen Blickwinkeln aus getan.“
„Die Vermutung liegt nahe: Wenn du bei IBM bist, bleibst du bei ihnen“, sagte Buffett. Durchschnittlich habe Berkshire rund 170 Dollar pro IBM-Aktie gezahlt. IBM kommentierte die Angaben von Buffett zunächst nicht. Das Unternehmen kündigte jedoch an, seinen Geschäftsbereich Software auszubauen und bis 2015 rund 20 Milliarden Dollar zu investieren. Zu Handelsbeginn am Montag legte die IBM-Aktie um 1,71 Dollar auf 189,09 Dollar zu. Der Investor hat zuletzt binnen drei Monaten mehr als zwei Milliarden Dollar mit Derivaten verloren.
(abendblatt.de/Reuters)