Vier Angestellten einer Tochterfirma der Deutschen Bank wird in Südkorea illegale Finanzmarktmanipulation vorgeworfen.

Seoul/Singapur. Es klingt wie ein weiterer Börsen-Thriller: Durch die Platzierung von umfangreichen Verkaufsaufträgen kurz vor Handelschluss erlebte die südkoreanische Börse vor neun Monaten einen ungewöhnlichen Kurssturz. Jetzt erhebt die südkoreanische Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier Mitarbeiter der Deutschen Bank. Ihnen wird Finanzmarktmanipulation vorgeworfen. Die Anklage richtet sich gegen eine Tochterfirma der Deutschen Bank, das Brokerhaus Deutsche Securities Korea (DSK), wie die Bank in Singapur mitteilte. Die betroffene DSK hingegen weist die Vorwürfe zurück.

Angeklagt sind neben einem südkoreanischen Angestellten der DSK sowie weiteren Mitarbeitern anderer Nationalität auch ein hochrangiger Mitarbeiter des Deutsche-Bank-Büros in Hongkong. Das vermeldet die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Staatsanwälte. Die Angeklagten sollen mittels illegaler Handelsgeschäfte bis zu 44,8 Milliarden Won (28,5 Mio Euro) eingenommen haben.

Die DSK streitet ab: Man habe weder einen Verstoß gegen die Marktregeln autorisiert noch stillschweigend darüber hinweg gesehen, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bank. Man bedauere den Vorfall von November und sei bereits dabei, "abstellende Maßnahmen zu ergreifen." So sind gegen die betroffenen Mitarbeiter auch disziplinarische Schritte eingeleitet worden.

(abendblatt.de/dpa)