Im Oktober ist in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen gesunken. In Hamburg ist sie leicht gestiegen, aber insgesamt stabil.
Hamburg/Nürnberg. In Deutschland ist im Oktober die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung um 59.000 auf 2.737000 gesunken. Das sind 204.000 weniger Arbeitslose als im Oktober 2010, so die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg. Für die Arbeitslosenquote bedeutet das einen Rückgang um 0,1 Punkte auf 6,5 Prozent. Im vergangenen Jahr betrug die Quote 7,0 Prozent. Für Frank-Jürgen Weise, Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), hat sich der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt fortgesetzt: „Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist zurückgegangen. Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen weiter, und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist hoch.“
+++ Zahl der Erwerbslosen in Hamburg bleibt im Oktober stabil +++
+++ Weniger als 70.000 Arbeitslose im September +++
Auch der Arbeitsmarkt in Hamburg zeigt sich stabil. So liegt die Zahl der Erwerbslosen mit rund 68.800 nur geringfügig über den Wert des Vormonats (plus 0,4 Prozent). Im Vergleich zum Oktober 2010 ging sie um 2,4 Prozent zurück. Das teilte die Agentur für Arbeit am Mittwoch in der Hansestadt mit. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 7,4 Prozent. Der aktuelle Oktober-Wert ist nach Angaben der Agentur der niedrigste seit 1993 mit damals 65.300 Arbeitslosen. Im Hamburger Arbeitsmarkt gebe es eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften, so der Agentur-Geschäftsführer Hans Martin Rump.
Mit Blick auf die Jahresentwicklung habe die Zahl sozialversicherungspflichtiger Jobs mit 16.100 im Oktober einen Spitzenwert errreicht. Das seien 11 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Seit Januar 2011 wurden der Agentur aus der Wirtschaft 46.200 freie Stellen gemeldet, 4,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Bestand sind wie im Vormonat rund 16.500 unbesetzte Stellen.
Nach Aussagen von Hans Martin Rump haben im Vergleich zum Oktober 2010 etwa 6.500 weniger Menschen beispielsweise an beruflichen Weiterbildungen teilgenommen oder Beschäftigungszuschüsse erhalten. Diese würden nicht als arbeitslos gezählt: „Somit hat die hohe Arbeitskräftenachfrage inzwischen auch die Kundinnen und Kunden des Jobcenters erreicht.“
Während in Hamburg die Zahl leicht gestiegen ist, zeigt sich die Arbeitsmarktsituation in Schleswig-Holstein positiv. So ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent oder 1.563 gesunken. Damit verzeichneten die Arbeitsagenturen im Norden die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Oktober seit 18 Jahren. Die Arbeitslosenquote blieb wie im Vormonat bei 6,7 Prozent. Im Oktober vergangenen Jahres hatte sie bei 6,8 Prozent gelegen.
Jürgen Goecke, Chef der Regionaldirektion Nord, geht davon aus, dass im November die Zahl der Arbeitsuchenden aber wieder leicht steigen werde. „Das ist saisonal typisch und kein Grund zur Beunruhigung“, sagte er in Kiel. Auch in diesem Monat spiegele sich die insgesamt positive Entwicklung des Arbeitsmarkts besonders in den 52.900 sozialversicherungspflichtigen Stellen wider, die seit Jahresbeginn gemeldet worden seien. „Das ist ein Plus von 4.700 oder 9,7 Prozent“, sagte Goecke.
Einen Rückgang im Oktober können auch Niedersachsen und Bremen verkünden. In Niedersachsen seien etwas mehr als 251.000 Menschen auf der Suche nach Arbeit – 2,3 Prozent weniger als im September und 8,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das teilte die BA-Regionaldirektion in Hannover mit. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 6,3 Prozent. In Bremen wurden im Oktober ebenfalls weniger Erwerbslose registriert. Ihre Zahl liegt bei rund 36.000 und ist damit leicht gesunken. Das waren 0,8 Prozent weniger als im September und 5 Prozent weniger als im Oktober 2010. Ein Grund für die anhaltende Entspannung ist nach Angaben von BA-Regionalchef Klaus Stietenroth vor allem der Beginn des Wintersemesters an den Hochschulen. Im Sommer hatten sich viele Schulabgänger noch vorübergehend arbeitslos gemeldet.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern können Arbeitsuchende von der anhaltend guten Konjunktur und durch das Ausscheiden älterer Arbeitnehmer aus dem Joballtag profitieren. Im Oktober waren im Nordosten noch 94.100 Menschen ohne Arbeit. Laut Jürgen Goecke, Chef der Arbeitsagentur Nord, wurde damit der niedrigste Stand in einem Oktober seit der Wende registriert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 1300 Menschen weniger auf Jobsuche, gegenüber September 2011 ging die Arbeitslosenzahl um 600 zurück. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 11 Prozent. Wie Goecke weiter sagte, profitierten vor allem junge Leute von der wachsenden Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre sank im Jahresvergleich um 9 Prozent. (dpa/abendblatt.de)