Bundesweit sinkt die Zahl der Arbeitssuchenden. Auch im Norden geht sie zurück und befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren.
Hamburg. Der deutsche Arbeitsmarkt ist wieder im Aufwärtstrend. Die positive Entwicklung der letzten Monate hält in Deutschland weiter an. So steigt die Zahl der Erwerbstätigen im August im Vormonatsvergleich um 521.000 Personen oder 1,3 Prozent auf 41,082 Millionen. Ein neuer Höchststand, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag auf der Grundlage vorläufiger Berechnungen mitteilte. Die Herbstbelebung hat dem Arbeitsmarkt im September einen unerwartet starken Schub gegeben
Die Zahl der Erwerbslosen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 270.000 Personen oder 9,7 Prozent auf 2,5 Millionen.Das heißt: Die Zahl der Arbeitslosen sank um 149.000 auf 2,796 Millionen , wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging um 0,4 Punkte auf 6,6 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 231.000 Menschen weniger auf Jobsuche.
Im September waren nach BA-Angaben 3.935.000 Menschen unterbeschäftigt, 509.000 weniger als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigung ist damit stärker gesunken als die Arbeitslosigkeit. Als unterbeschäftigt gilt, wer unfreiwillig weniger arbeitete als der Schnitt und sich um mehr Arbeit bemüht.
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Das positive Bundesergebnis zeigt sich auch in Hamburg . 68.500 Arbeitslose zählt die Hansestadt, das sind 3400 Personen oder 4,7 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Gegenüber dem August betrug der Rückgang knapp 5000 oder 6,8 Prozent; die Arbeitslosenquote verringerte sich von 7,9 auf 7,4 Prozent . Die hohe Dynamik des Hamburger Arbeitsmarktes sei ungebrochen, sagte Sönke Fock, der Chef der Arbeitsagentur Hamburg. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erhöhte sich gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 14.900 auf 834.000. Wirtschaftszweige mit hoher Nachfrage seien der Einzelhandel, die Logistik, das Gastgewerbe und das Gesundheits- und Sozialwesen. Besonders hoch ist die Arbeitslosigkeit in Hamburg-Mitte. Ingesamt sank sie aber in allen Bezirken. Die geringste Quote konnte erneut Eimsbüttel vorweisen.
Auch die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein ist deutlich zurückgegangen. Der Norden erlebte in der Tat einen Rekordrückgang. Die Arbeitslosenquote befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Im September waren 96.100 Menschen ohne Job , das sind 2700 weniger als vor einem Jahr. Wie die Arbeitsagentur am Donnerstag in Kiel weiter mitteilte, lag die Quote bei 6,7 Prozent (September 2010: 6,9 Prozent). Im Vergleich zum August ging die Zahl der Arbeitslosen um 4500 zurück. „Die Währungsturbulenzen haben sich auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein noch nicht ausgewirkt“, sagte der Chef der Regionaldirektion Nord, Jürgen Goecke. Die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt sei ausgesprochen stabil. „Die Firmen suchen Arbeitnehmer.“
In Mecklenburg- Vorpommern sank die Zahl der Arbeitssuchenden auf 94.700 . Das sind 4000 Erwerbslose weniger als im August, teilte der Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesarbeitsagentur, Jürgen Goecke, am Donnerstag mit. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 11,5 auf 11,1 Prozent. Goecke führte die positive Entwicklung auf die typische Herbstbelebung zurück, stellte aber auch fest: „Bisher zeigen die Arbeitsmarktdaten keine Eintrübung durch die aktuellen Finanzmarktprobleme.“ Erstmals ermittelte die Agentur die Daten für die sechs neuen Großkreise und zwei kreisfreien Städten. Die höchste Arbeitslosenquote hat die Mecklenburgische Seenplatte mit 12,7, die niedrigste der Kreis Ludwigslust-Parchim mit 8,5 Prozent. (abendblatt.de/dapd)