Deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit in Hamburg und Norddeutschland. Entwicklung ist vor allem auf Ein-Euro-Jobs zurückzuführen.
Hamburg. Die Arbeitslosigkeit ist in Hamburg im September deutlich zurückgegangen. Die Agentur für Arbeit zählte 68.500 Arbeitslose, das sind 3400 Menschen oder 4,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Gegenüber August betrug der Rückgang knapp 5000 Menschen oder 6,8 Prozent; die Arbeitslosenquote verringerte sich von 7,9 auf 7,4 Prozent. Das gab die Agentur am Donnerstag in der Hansestadt bekannt.
Zu einem beträchtlichen Teil sei die Entwicklung allerdings auf Ein-Euro-Jobs zurückzuführen: Sie machen rund zwei Drittel des Rückgangs zum Vormonat aus. Damit seien in Hamburg rund 6000 Ein-Euro-Jobs vergeben; das entspricht den Vorgaben des Senats. Im vergangenen Jahr waren es noch 9000 Ein-Euro-Jobs.
Ein Gutachten hatte zu einer politischen Kontroverse über dieses Instrument der Arbeitsförderung geführt; wegen Zweifeln an der Nützlichkeit wurde die Zahl der Ein-Euro-Jobs zurückgefahren. Diese Beschäftigungen, die zusätzlich und gemeinnützig sein müssen, seien notwendig, sagte eine Sprecherin der Agentur. Ein Fünftel bis ein Viertel der Ein-Euro-Jobber finde darüber in den regulären Arbeitsmarkt.
"Die hohe Dynamik des Hamburger Arbeitsmarktes ist ungebrochen", sagte Sönke Fock, der Chef der Arbeitsagentur. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erhöhte sich im Juli gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 14.900 auf 834.000.
Wirtschaftszweige mit hoher Nachfrage sind der Einzelhandel, die Logistik, das Gastgewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen und der Großhandel. Im Jahresvergleich (Juli) weisen das Gesundheits- und Sozialwesen (plus 3470 Beschäftigte), der Handel (plus 3020) und der Bereich Finanzen und Versicherungen (plus 2810) die höchsten Zuwächse aus.
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Auch in Schleswig-Holstein ging die Zahl der Arbeitslosen deutlich zurück. Sie sank auf den niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Im September waren 96.100 Menschen ohne Job, das sind 2700 weniger als vor einem Jahr. Wie die Arbeitsagentur am Donnerstag in Kiel weiter mitteilte, lag die Quote bei 6,7 Prozent (September 2010: 6,9 Prozent). Im Vergleich zum August ging die Zahl der Arbeitslosen um 4500 zurück. „Die Währungsturbulenzen haben sich auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein noch nicht ausgewirkt“, sagte der Chef der Regionaldirektion Nord, Jürgen Goecke. Die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt sei ausgesprochen stabil. „Die Firmen suchen Arbeitnehmer.“
In Mecklenburg- Vorpommern sank die Zahl der Arbeitssuchenden auf 94.700. Das sind 4000 Erwerbslose weniger als im August, teilte der Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesarbeitsagentur, Jürgen Goecke, am Donnerstag mit. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 11,5 auf 11,1 Prozent. Goecke führte die positive Entwicklung auf die typische Herbstbelebung zurück, stellte aber auch fest: „Bisher zeigen die Arbeitsmarktdaten keine Eintrübung durch die aktuellen Finanzmarktprobleme.“ Erstmals ermittelte die Agentur die Daten für die sechs neuen Großkreise und zwei kreisfreien Städten. Die höchste Arbeitslosenquote hat die Mecklenburgische Seenplatte mit 12,7, die niedrigste der Kreis Ludwigslust-Parchim mit 8,5 Prozent.