Schweizer Großbank verschärft ihr laufenden Spargprogramm, um auch die Veluste im Bereich Investmentbanking zu kompensieren.
Zürich. Credit Suisse (CS) plant den Abbau von weiteren 1.500 Arbeitsplätzen: Die Schweizer Großbank hatte bereits im Juli angekündigt, 2.000 Stellen zu streichen. Betroffen sind vor allem die Bereiche Investmentbanking und das Privatkundengeschäft. Während
Laut Finanzchef David Mathers sollen damit in den kommenden zwei Jahren zwei Milliarden Franken (1,6 Milliarden Euro) eingespart werden. Im Sommer lag das Sparziel noch bei 1,2 Milliarden Franken (knapp eine Milliarde Euro). Die Streichungen treffen insbesondere Mitarbeiter in London und New York, den Finanzentren sowie die Mitarbeiter in der Schweiz, wo ein Großteil des Privatkundengeschäfts angesiedelt ist.
Das schwankungsanfällige Investmentbanking hat im dritten Quartal einen Vorsteuerverlust von 190 Millionen Franken (156 Millionen Euro) erlitten. Den Quartals-Vorsteuergewinn von einer Milliarde Franken (820 Millionen Euro) und den Reingewinn von 683 Millionen Franken (560 Millionen Euro) verdankt die Bank somit nur der Vermögensverwaltung für Privatkunden und der Anlageverwaltung für institutionelle Kunden wie Versicherer, Pensionskassen und Fonds.
Der Gewinn für das dritte Quartal liegt unter dem Vorquartal, aber über den Ergebnissen des Vorjahres: Im zweiten Quartal 2011 hatte die Großbank 768 Millionen Franken (630 Millionen Euro) Reingewinn erwirtschaftet. Im dritten Quartal des Vorjahres hatte die Nummer zwei der Schweizer Banken unter dem Strich 609 Millionen Franken (499 Millionen Euro) eingefahren.
Das Ergebnis stellt das Management nicht zufrieden, denn auch in den profitablen Sparten lief das Geschäft weniger gut als früher. „Hohe Unsicherheit und die Schwankungen der Märkte prägten das dritte Quartal“, sagte Finanzchef Mathers. Um die nach der jüngsten Finanzkrise verschärften Kapitalregeln einfacher erfüllen zu können, entferne die CS Risiken aus ihren Büchern.
Die Investmentbank soll auch stärker für das Privatkundengeschäft und die Anlageverwaltung für institutionelle Kunden arbeiten. Ähnliche Pläne hatte Konkurrentin UBS vor einer Woche bekannt gegeben. Die Vermögensverwaltung gewinnt bei den Schweizer Großbanken an Gewicht. Vor allem sehr reiche Kunden aus den Schwellenländern tragen weiterhin ihre Vermögenswerte zur CS. Im dritten Quartal flossen der CS unter dem Strich 7,4 Milliarden Franken (sechs Milliarden Euro) Neugelder zu. Im Vorquartal sowie im dritten Quartal des Vorjahres war es allerdings jeweils etwa das Doppelte gewesen. (dapd/abendblatt.de)