Nicht nur in Deutschland, auch in Australien konnte Apple einen Verkaufsstopp von Samsungs GalaxyTab durchsetzen. Nächster Schauplatz: USA.

Sidney. Der ewige Patentstreit zwischen Apple und Samsung geht in die nächste Runde: Und wieder konnte Apple einen deutlichen Punktesieg verbuchen. Nachdem der iPad-Hersteller bereits in Deutschland gerichtlich durchsetzen konnte, dass Konkurrent Samsung sein GalaxyTab nicht mehr verkaufen darf, erwirkten sie jetzt auch ein Verkaufsstopp in Australien. Besonders bitter für Samsung: Das hoch profitable Weihnachtsgeschäft dürfte somit wohl verpasst werden. Die zuständige australische Richterin gewährte die Einstweilige Verfügung, weil sie für Apple ausreichende Chancen sieht, den am Ende wahrscheinlich monatelangen Prozess zu gewinnen.

+++ Apple entfernt rassistische App +++
+++ Samsungs Galaxy-Tab verboten +++

Hintergrund des Streits: Apple wirft Samsung vor, das Gerät kopiere seinen populären iPad. Geschützte Design-Muster würden plagiert. Seitdem beglagen sich die beiden Elektronikhersteller in Gerichtsverfahren rund um den Globus. Der Fall in Australien ist nur Teil eines in vielen Ländern ausgetragenen Konflikts. In Deutschland konnte Apple beim Düsseldorfer Landgericht ebenfalls eine Einstweilige Verfügung gegen das Samsung-Tablet durchsetzen. Doch das Verfahren geht weiter: Im Dezember steht eine Berufungsverhandlung beim Oberlandesgericht an. Und Samsung versucht, im Gegenzug den Vertrieb des neuen iPhone 4S in Frankreich und Italien zu untersagen.

Weiterer und wohl wichtigster Schauplatz: USA. In Kalifornien steht derzeit eine Anhörung zu Apples Antrag auf eine US-weite Einstweilige Verfügung an. Fachmänner, wie der deutsche Patentexperte Florian Müller, sieht den US-Konzern nach den jüngsten Entscheidungen im Vorteil. „Apple hat nun Oberwasser, auch wenn die zwei Patente, auf denen die australische Entscheidung basiert, im amerikanischen Verfügungsverfahren nicht gegenständlich sind“. Die Gegenklage folgt bestimmt.

(abendblatt.de/Reuters)